25. Jänner 2024: Save the date: Gedenken an die Opfer der Februarkämpfe 1934

Montag, 12. Februar 2024
18.00 | Uhr Ort: Goethehof, Vorplatz der Städtischen Bücherei
Schüttaustraße 21-39, 1220 Wien

Die Wiener SPÖ-Bildung, der Bund Sozialdemokratischer Freiheits-
kämpferInnen und die Sozialistische Jugend Wien laden ein zum Gedenken an die Opfer der Februarkämpfe 1934.

Der Februar 1934 ist ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte unserer Stadt und markiert den Beginn des Faschismus, der in den folgenden Jahren Österreich und ganz Europa an den Rand des Abgrunds geführt hat.

Am Beginn der Ereignisse des 12. Februar 1934 steht eine Waffensuchaktion der Heimwehr Polizei im Linzer Parteiheim der Sozialdemokrat*innen. Innerhalb weniger Stunden breitet sich ein Flächenbrand aus, der ganz Österreich mehrere Bundesländer erfasst.

In Wien werden der Wiener Landtag und Gemeinderat aufgelöst, der Bürgermeister und die Mitglieder des Stadtsenats werden ihrer Ämter enthoben. Bürgermeister Karl Seitz, der sich weigert, den Verfassungsbruch der Regierung anzuerkennen, wird aus dem Rathaus getragen und inhaftiert

Zentren des Sozialdemokratischen Widerstands in Wien sind neben den Arbeiterheimen vor allem die großen Gemeindebauten, wie der Goethehof. Der Repubilkanische Schutzbund hatte im Goethehof, der in den Jahren 1928 bis 1930 unter Bürgermeister Karl Seitz erbaut wurde, rund 200 Mitglieder. Ab 12. Februar kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen den Mitgliedern des Schutzbundes und der Exekutive sowie zum einzigen Angriff eines Heeresflugzeuges.

Der in den Jahren 1928 bis 1930 unter Bürgermeister Karl Seitz erbaute Goethehof, wurde während der Februarkämpfe besonders hart umkämpft. Der Schutzbund hatte im Goethehof rund 200 Mitglieder. An den Kämpfen gegen das Bundesheer beteiligten sich nicht nur die Mitglieder des Schutzbundes und Kommunist*innen, auch Zivilist*innen aus dem Goethehof waren in die Kampfhandlungen involviert.

Am Donnerstag, dem 15. Februar 1934, endeten die Kampfhandlungen zwischen den Mitgliedern des Schutzbundes im Goethehof und der Exekutive. Viele involvierte Sozialdemokrat*innen konnten vor ihrer gerichtlichen Verurteilung nicht fliehen. Das Standgericht des austrofaschistischen Ständestaates verhängte die Todesstrafe gegen neun Schutzbundkämpfer. Wichtige Funktionär*innen der Partei konnten ins benachbarte Ausland fliehen. 1.200 Sozialdemokrat*innen wurden jedoch inhaftiert und im Anhaltelager Wöllersdorf interniert.  Während der Februarkämpfe verloren österreichweit 196 Kämpfer*innen ihr Leben und 319 Personen wurden verletzt.

Es folgte das Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der Freien Gewerkschaften und sämtlicher sozialdemokratischer Organisationen. Am 1. Mai 1934 tritt die Verfassung des austrofaschistischen Ständestaates in Kraft, es ist de facto das Ende der Ersten Republik.

PROGRAMM

Am Montag, dem 12. Februar 2024 gedenken wir der Kämpfer und Opfer des Aufstands für Freiheit und Demokratie im Februar 1934.

Gespräche mit:

Landtagspräsident Ernst Woller, Vorsitzender der Wiener SPÖ-Bildung
Klubobmann Mag. Josef Taucher, Bezirksvorsitzender der SPÖ-Donaustadt
Rihab Toumi, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Wien
Dr. Gerald Netzl, Vorsitzender des Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
Martina Canori-Buchhart, MA, Bildungssekretärin der SPÖ-Wien

Ansprachen:

Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer Wien und der Bundesarbeiterkammer
Bundesrat Andreas Babler, MSc, Bundesparteivorsitzender der SPÖ
Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Parteivorsitzender der SPÖ-Wien

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