24. Juli 2022: Bundeskonferenz des Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen

– Wahl eines neuen Vorstands – Ein Bericht von Claus Michl-Atzmüller

Zahlreiche Delegierte aus allen Bundesländern traten am 07.05.2022 im Festsaal der Berufsschule Längenfeldgasse zur Bundeskonferenz zusammen. Auf Grund von Corona konnte die Konferenz nicht nach vier Jahren abgehalten werden, wie es das Statut vorsieht, so dass der Berichtszeitraum in dieser Konferenz beinahe fünf Jahre betrug. Sehr erfreulich war dieses Mal, dass Vorarlberg bei dieser Konferenz vertreten war, denn seit 2019 besteht eine Landesgruppe der FreiheitskämpferInnen in diesem Bundesland. Ihr Vorsitzender Severin Holzknecht nahm als Delegierter an der Veranstaltung teil. Trotz coronabedingter Einschränkungen in den Jahren 2020/21 konnten maßgebliche Aktivitäten gesetzt und der Mitgliederstand von 4.000 gehalten werden. Dank gebührt allen, die das Leben unserer Organisation aufrechterhalten haben.

Christian Deutsch, Wiener Landtagsabgeordneter und Bundesgeschäftsführer der SPÖ, richtete einleitende Worte an die Konferenz und brachte Grüße der SPÖ. Er dankte für den Einsatz unserer Organisation. Danach folgte als besonderer Tagesordnungspunkt die Ehrung. So wurde der ehemaligen (Frauen)Ministerin und Bundesvorsitzenden der SPÖ-Frauen, Gabriele Heinisch-Hosek, die Otto-Bauer-Plakette verliehen.  Gabriele Heinisch-Hosek war in ihrer Dankesrede äußerst ergriffen über diese Ehrung, die ihr in diesem Rahmen zu Teil wurde. Sie erinnerte in ihrer Rede an Rosa Jochmann. Unsere Vorkämpferin Rosa Jochmann hatte einst gesagt: „Der Kampf, den wir führen, ist ein Kampf, der nie zu Ende geht. Die Menschen zum Denken zu bringen, zum Sehen und Hören zu bringen, das ist unsere Aufgabe.“ Gabriele Heinisch-Hosek mahnte, dass es gerade in der aktuellen Lage sehr wichtig ist, dass wir uns immer wieder daran erinnern, den Frieden in der Gesellschaft zu bewahren. Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Der geschäftsführende Bundesvorsitzende Gerald Netzl erinnerte in seinem Bericht zunächst an die verstorbenen Genossen Johannes Schwantner und Rudi Gelbard. Sowohl der ehemalige Bundesvorsitzende Johannes Schwantner, als auch das langjährige Bundesvorstandsmitglied Rudi Gelbard waren unermüdliche Aufklärer und Mahner im Kampf gegen den Faschismus. Junge Menschen für Zeitgeschichte zu interessieren und ihnen die Gedenkkultur näher zu bringen, war ihnen ein lebenslanger Bildungsauftrag.

Politisch betonte Gerald Netzl, dass es wichtig sei, als Bund gegen die unsoziale und demagogische Politik der FPÖ aufzutreten und eine Koalition aus SPÖ und FPÖ offensiv und entschieden abzulehnen.

Im Jahre 2017 wurde ein wichtiges Anliegen unseres Bundes verwirklicht. Im Zentrum Wiens, im Rathauspark, vis-à-vis vom Café Landtmann, in Sichtweite zur SPÖ in der Löwelstraße, wurde ein Gedenkzeichen für den Februar 1934 geschaffen. In diesem Zusammenhang verwies Gerald Netzl auf die Neuauflage der Broschüre „Der Aufstand der österreichischen Arbeiter“ von Otto Bauer, in der Otto Bauer, der noch während der Kämpfe in die CSR flüchtete, bereits eine Woche nach den Februarkämpfen eine profunde Analyse der Ereignisse lieferte.               Eine weitere wichtige Publikation, die im Berichtszeitraum erschien, war das Buch „Niemals vergessen!“ das die Geschichte und die Aktivitäten des Bundes festhält. Sie erschien zum 70igsten Geburtstag der sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen. Die Feier fand am 16. März 2019 im Haus der Begegnung in Wien-Döbling statt.

Weitere Aktivitäten, über die Gerald Netzl berichtete und die dem Tätigkeitsbericht entnommen werden können, bezogen sich auf die Opferfürsorgekommission und das DÖW, Gedenkfahrten, Befreiungsfeiern in Mauthausen, den Besuch der ARGE in der Hofburg, den sozialdemokratischen Kämpfer und seinen neuen Chefredakteur sowie die Internetseite www.rosajochmann.at

Höchste Auszeichnungen

Im Berichtszeitraum 2017-2022 wurden eine Reihe verdienter Persönlichkeiten mit der Otto-Bauer-Plakette bzw. Rosa Jochmann-Plakette ausgezeichnet respektive zur Auszeichnung beschlossen, wobei noch nicht alle Verleihungen vorgenommen werden konnten.

Otto-Bauer-Plakette: Wolfgang Katzian, Karl Blecha, Brigitte Höfert, Manfred Weiskopf, Heinz Mang, Gerwald Lentner, Franz Sachernegg, Fritz Ploner, Walter Pöschl, Jean Ziegler, Andrea Exler, Susanna Steiger-Moser, Gerald Netzl, Erich Hössinger, Harald Ludwig und Werner Pikalo, Dagmar Casagrande, Willi Mernyi, Robert Patočka und Herbert Pruner

Rosa-Jochmann-Plakette: Claudia Kuretsidis-Haider und Friedrich Forsthuber, Christian Ehetreiber, Erika Thurner, Horst Schreiber, Albert Dlabaja, Heimo Halbrainer, Wolfgang Schwarz, Hanno Loewy und Harald Walser

Wahl und engagierte Diskussion

Alle KandidatInnen wurden in geheimer Wahl mit breiter Mehrheit gewählt, die meisten einstimmig. Eine ganze Reihe der Mitglieder Vorstandes und der Rechnungsprüfung sind neu. Genosse Gerald Netzl dankte den ausgeschiedenen Genossinnen und Genossen, wobei Ali Kohlbacher standing ovations bekam. Es folgten zahlreiche Wortmeldungen mit durchaus kritischen Inhalten. Es gab keine Anträge. Die Konferenz, die pünktlich um 11:00 Uhr begann, endete nach mehreren Stunden mit dem Singen der „Internationale“.

In der Bundeskonferenz vom 7. Mai 2022 gewählter Bundesvorstand

Bundesvorsitzender: Gerald Netzl

Stv. Bundesvorsitzende: Werner Anzenberger, Elisabeth Fleischanderl, Marina Hanke, Volkmar Harwanegg, Harald Ludwig

Finanzreferent: Kurt Heinrich

Stv. FinanzreferentIn: Matteo Gebhart, Annemarie Hopfgartner

Schriftführer: Gerhard Schmid

Stv. SchriftführerIn: Samuel Puttinger, Magdalena Schmid

BeisitzerInnen: Alexander Ackerl, Margarete Benedics, Klaus Bergmaier, Martin Gressl, Anton Heinzl, Julia Hinterseer-Pinter, Severin Holzknecht, Ronny Jesenko, Dominik Lang, Michael Ludwig, Peter Munk, Brigitte Pellar, Andreas Sarközi, Gerlinde Sauerschnig, Arijana Šegalo, Günther Sidl, Paul Stich, Jaqueline Stöger, Marcus Strohmeier, Gabi Tremmel-Yakali, Peter Weidner, Hannes Weninger

RechnungsprüferInnen: Anja Grabuschnig, Kira Höfenstock, Theo Maier, Hannelore Wallner

Ehrenmitglieder: Heribert Haring, Herta Slabina, Gertrude Spieß

Redaktion Kämpfer: Claus Michl-Atzmüller

Redaktion Facebook: Thekla Schwantner

Redaktion Homepage: Henri Schreiber

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