„Ich war so glücklich mit meiner Frau, mit meiner Familie, mit meiner Kunst und meinem Wienerwald. Aber es gibt eine Zeit, da lebt man, und es gibt zwei Ewigkeiten da existiert man nicht.” Dies ist der letzte Satz, den uns Arik Brauer hinterlassen hat.
In all den Erinnerungen an den unvergesslichen, weit über die Landesgrenzen bekannten und anerkannten „Universalkünstler“, ein Begriff, der für ihn geschaffen wurde und wie auf keinen zweiten anzuwenden war, darf auch nicht auf sein großartiges Werken und Wirken außerhalb der Kultur vergessen werden.
Landtagsabgeordneter und SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid: „Er war nicht nur ein großer Künstler und Allrounder, sondern auch eine faszinierende Persönlichkeit, ein aufrechter Antifaschist und Demokrat, einer der das Miteinander hochgehalten hat und in dessen künstlerischem Werk immer die Botschaft der Demokratie, der Freiheit und der Gerechtigkeit enthalten war. Er war ein großer Patriot, der einen festen und unverrückbaren Platz in der Geschichte unseres Landes und unserer Stadt gefunden hat.“
Auch SPÖ-Chefin Dr.in Pamela Rendi-Wagner nannte Brauer „einen der prägendsten und vielfältigsten Künstler des Landes“ und sprach seiner Familie ihr Beileid aus.
„Mit Arik Brauer verlieren wir einen Universalkünstler, Humanisten und großen Menschenfreund“, reagierte Wiens Bürgermeister und SPÖ Landesparteivorsitzender Dr. Michael Ludwig und bietet der Familie ein Ehrengrab der Stadt Wien an.
Arik Brauer wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter 2009 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und 1989 mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold. 2018 erhielt er im Rahmen des Antisemitismus- und Antizionismus-Kongresses in Wien das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.
Landtagspräsident Ernst Woller, Vorsitzender der Wiener SPÖ Bildung: „Wir verabschieden uns vom Univeralkünstler Arik Brauer, der in allen Diskussionen immer auf der Seite der Aufklärung und Weltoffenheit stand. Mit seiner Kunst und politischen Wachsamkeit hat er die kulturelle Landschaft Wiens geprägt.“
Ernst Gehmacher zum Gedenken.
Ein wichtiger Zeitzeuge und Gestalter des gesellschaftlichen Umbruchs und der Modernisierung Österreichs in der Kreisky Ära (und danach) hat uns am Freitag, den 22. Jänner 2021 für immer verlassen: Ernst Gehmacher.
Der 1926 in Salzburg Geborene studierte vorerst an der Universität für Bodenkultur. Von 1957 bis 1962 war er Redakteur der „Arbeiter-Zeitung“ und absolvierte parallel dazu das Studium der Soziologie. 1965 holte ihn Karl Blecha ins neu gegründete Institut für Empirische Sozialforschung IFES, dem er bis zu einer Pensionierung 1995 vorerst als wissenschaftlicher Leiter, ab 1976 als Geschäftsführer vorstand und welches er zu dem führenden Meinungsforschungsinstitut ausbaute. In den Jahren bis zur Jahrtausendwende war er weiter aktiv: als Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung und wissenschaftlicher Leiter der Paul-Lazarsfeld-Gesellschaft.
Als Sozialforscher und Publizist begleitete Ernst Gehmacher wie kein anderer den von Bruno Kreisky und der Sozialdemokratie gestalteten gesellschaftlichen Wandel im Österreich der 1970er und 1980er Jahre. Dabei war er immer bestrebt, mit seiner Arbeit die Gesellschaft positiv zu verändern, moderner und gerechter zu gestalten. Zwei der wichtigsten Infrastrukturprojekte Wiens in dieser Zeit, die Errichtung der Donauinsel und der Bau des Donaukraftwerks Freudenau, wurden von ihm sozialwissenschaftlich begleitet und so kommuniziert, dass sie hohe gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung erfahren. Aber auch die EU-Volksabstimmung und die Kampagne gegen das Ausländervolksbegehren („Lichtermeer“) zählen zu seinen soziologischen „Erfolgen“. Am 31. Jänner 2020 wurde Ernst Gehmacher das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen.
Landtagsabgeordneter und SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid: „Im Zuge seiner Bildungstätigkeit referierte er auch in der Wiener Parteischule der SPÖ. Ihm ist es in beeindruckender Weise gelungen die Sozialwissenschaft mit der praktischen Politik in Verbindung zu setzen und so einen großen Beitrag zur politischen Qualität zu leisten.
Landtagspräsident Ernst Woller, Vorsitzender der Wiener SPÖ Bildung: „Auch Ernst Gehmacher war immer ein wachsamer, unkonventioneller Geist, der die empirische Sozialforschung geprägt und damit politische Diskussionen entscheidend beeinflusst hat. Er war einer der ersten „Grünen“ und hat ökologisches Denken nicht nur propagiert, sondern auch gelebt.“
Ihr Leben wird in dieser Stadt fortwirken.