Genau am 80. Todestag Robert Dannebergs (siehe „Kämpfer“ 4/2022 Seite 15) legten Bürgermeister Michael Ludwig und Ernst Woller, Erster Landtagspräsident, am 12. Dezember 2022 einen Kranz am neu gestalteten Gedenkstein im Arenbergpark am Danneberg-Platz im 3. Bezirk nieder. Im Anschluss enthüllten sie eine Info-Stele, die Auskunft über Leben und Wirken dieses großen Bürgers der Stadt Wien gibt.
Robert Danneberg galt als ausgezeichneter Verfassungs- und Verwaltungsexperte und leistete die Hauptarbeit bei der Entstehung der Wiener Stadtverfassung. Er war maßgeblich an der Erarbeitung der rechtlichen Grundlagen für die Wohnbaupolitik der Gemeinde Wien sowie an den sozial orientierten Reformen innerhalb des Wiener Magistrats beteiligt. 1934 war Robert Danneberg neun Monate in Haft, eine Tatsache die auf der Stele schmerzhaft fehlt, 1938 wurde er von der Gestapo verhaftet und in das KZ Dachau deportiert. Von hier kam er in das KZ Buchenwald und schließlich in das KZ Auschwitz, wo er 1942 ermordet wurde.
„Robert Danneberg ist gerade in unseren sich radikalisierenden Zeiten ein politisches Mahnmal, dass die Demokratie ein fragiles und hohes Gut ist. Er erinnert uns daran, dass die Sozialdemokratie immer auf der Seite von Freiheit, Meinungspluralismus und Demokratie gestanden ist“, so Bürgermeister Ludwig. Landtagspräsident Ernst Woller würdigte Robert Danneberg als ersten Ersten Landtagspräsidenten Wiens, der mit seiner Reform der Gemeindeverwaltung im April 1920 die bis heute gültigen Grundzüge des politischen Systems von Wien geschaffen hat. „Die von ihm durchgesetzten rechtlichen Grundlagen machten die großen politischen und sozialen Reformen in der Bundeshauptstadt überhaupt erst möglich. Er leistete die Hauptarbeit bei der Reform des Wiener Magistrats zu einem modernen, sozial orientierten Instrument,“ so Woller.
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Gerald Netzl / Rathauskorrespondenz
Foto: Danneberg Stele.jpg Credits: C. Jobst/PID
Fototext: Bürgermeister Michael Ludwig (l.) und Landtagspräsident Ernst Woller
