11. Jänner 2024: Gedenken zum 70. Geburtstag von Barbara Prammer

In tiefer Verbundenheit gedenken wir Barbara Prammer, einer herausragenden österreichischen Politikerin, die von 2006 bis zu ihrem bedauerlichen Tod im Jahr 2014 als erste Frau das Amt der Präsidentin des Österreichischen Nationalrates bekleidete.

Barbara Prammer, geboren am 11. Jänner 1954 in Ottnang am Hausruck, Oberösterreich, widmete ihr Leben dem öffentlichen Dienst und der sozialen Verantwortung. Nach ihrem Studium der Soziologie an der Johannes Kepler Universität Linz und verschiedenen beruflichen Stationen, darunter im Linzer Zentrum für Rehabilitation und beim Arbeitsmarktservice Oberösterreich, prägte sie die österreichische Politik entscheidend.

Ihre politische Laufbahn erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte, in denen sie verschiedene Funktionen innehatte. Insbesondere als Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Konsumentenschutz von 1997 bis 2000 setzte sie wegweisende familienpolitische Maßnahmen um. Ihre bedeutende Rolle in der Verankerung der „vollen Ausgewogenheit der Beiträge“ in der Ehe im Familien- und Eherecht im Jahr 1999 wird als wegweisend in der Gleichstellungspolitik betrachtet.

Als Abgeordnete zum Nationalrat seit der Nationalratswahl 1999 und später als Vizepräsidentin des Nationalrates sowie als erste Frau in der Position der Nationalratspräsidentin ab 2006, hinterließ Barbara Prammer einen nachhaltigen Einfluss auf die österreichische Politik. Ihr Engagement für Minderheitenrechte und ihre klare Haltung in der Erinnerungs- und Gedächtnispolitik verdienen besondere Anerkennung.

Am 2. August 2014 verstarb Barbara Prammer im 61. Lebensjahr an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Die österreichische Bevölkerung nahm Abschied von ihrer geschätzten Politikerin, und am 9. August 2014 fand vor dem Parlament eine bewegende Verabschiedung statt, die einem Staatsbegräbnis gleichkam.

Ihr Erbe wird in zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich, das Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik, die Otto-Bauer-Plakette und die Aufnahme in die französische Ehrenlegion als Commandeur de la Légion d’Honneur im Jahr 2014.

Die Stadt Wien ehrte Barbara Prammer posthum durch die Benennung der Barbara-Prammer-Allee im Jahr 2018, die ihr Andenken im nördlichen Teil der Seestadt Aspern in Donaustadt bewahrt. Ihr Vermächtnis bleibt lebendig in der Erinnerung an eine engagierte Politikerin, die sich für Gleichstellung, Erinnerungskultur und die Belange der Bürgerinnen und Bürger einsetzte.

Foto: Von SPÖ Presse und Kommunikation – Mag.a. Barbara Prammer, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34010645

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