7. April 2023: „Wider den undeutschen Geist“

Am 10. Mai 1933 kam es in allen Universitätsstädten des Deutschen Reiches, das damals gerade drei Monate von den Nationalsozialisten regiert war, zu Bücherverbrennungen. Dieser kulturlose Frevel kam auf studentisches (!) Betreiben zustande und erhielt die Bezeichnung „Wider den undeutschen Geist“.

In dem Drama „Almansor“ lässt Heinrich Heine den Hassan die berühmten und – für das Spanien der Inquisition und das Deutschland der NS-Herrschaft prophetischen – Worte sprechen: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“.

12 Jahre nationalsozialistische „Literatur“-Politik, das Verbot und die Verfolgung vieler der besten VertreterInnen ihres Berufes, blieben nicht ohne negative Folgen für die Zeit nach 1945: Rund 2.000 deutsche und österreichische SchriftstellerInnen mussten ins Exil. Die verfolgten AutorInnen sind nur zu einem kleinen Teil nach dem Krieg wieder ins literarische Bewusstsein deutschsprachiger LeserInnen zurückgekehrt – oft über eine Zwischenstation in der DDR. Oskar Maria Graf schrieb, sie waren „aus dem Bewusstsein dieses Volkes für immer ausgelöscht“.

Es ist heute die Pflicht und Aufgabe aufklärerisch tätiger Menschen, gegen das Vergessen und für die Erinnerung an das Werk der antifaschistischen AutorInnen zu arbeiten!

Gerald Netzl

Foto: Bücherbrennung_Bebelplatz.jpg Credit: Gerald Netzl

Fototext: Gedenktafel auf dem Bebelplatz im Zentrum Berlins wo 1933 Bücher verbrannt wurden (bis 1947 Opernplatz)

Die komplette aktuelle Ausgabe findet sich unter: http://www.freiheitskaempfer.at/wp-content/uploads/2023/03/FSW-01-02-03-Version-FINAL-WEB.pdf

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