Mit dem Internationalen Tag der Bildung am 24. Jänner erinnert die UNESCO alljährlich daran, dass Bildung der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung ist.
2018 zum ersten Mal begangen, steht der Tag heuer unter dem Motto ‚Lernen für Menschen, Planeten, Wohlstand und Frieden’, im Einklang mit den 5 Kernbotschaften der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung.
Die Forderung nach einer inklusiven Bildung ist integraler Bestandteil der Bildungsagenda 2030, die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Das Hauptziel der Bildungsagenda 2030 ist in Ziel 4 der insgesamt 17 Sustainable Development Goals (SDGs) formuliert: „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern.“
‚Insbesondere der frühkindlichen Erziehung kommt auf dem Weg zu mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem eine entscheidende Rolle zu: Sie hat eine Schlüsselfunktion für die Entfaltung der Fähigkeiten und Talente von Kindern, unabhängig von Geschlecht, sozioökonomischer oder geographischer Herkunft. Damit werden bereits vor Schuleintritt entscheidende Weichen für den späteren Bildungsverlauf gestellt, so Patrizia Jankovic, Generalsekretärin der Österreichischen UNESCO-Kommission.
In Österreich nahm der ÖDKH (Österreichischer Berufsverband der Kindergarten- und HortpädagogInnen in elementaren bis zu sekundären Bildungseinrichtungen) den Welttag zum Anlass um den ‚Tag der Elementarbildung‘ auszurufen und damit die Wichtigkeit der frühen Bildungsschritte in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Basiskompetenzen Motorik und Sprache sowie das Selbstverständnis und die Professionalität der Pädagog*innen stehen dieses Jahr im Fokus.
Fakten und Zahlen
Der Welttag der Bildung ist auch ein Tag, an dem die Herausforderungen für das Bildungswesen weltweit und die Tatsache hervorgehoben werden, dass die Länder nicht auf dem richtigen Weg sind, um die Verpflichtungen zu erfüllen, die sie bei der Verabschiedung der Ziele für nachhaltige Entwicklung vor fünf Jahren eingegangen sind.
Weltweit besuchen 265 Millionen Kinder und Jugendliche immer noch keine Schule; 617 Millionen Kinder und Jugendliche können nicht lesen und beherrschen keine Grundrechenarten; weniger als 40 % der Mädchen in Afrika südlich der Sahara schließen die Sekundarstufe I ab und etwa vier Millionen Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund gehen nicht zur Schule.
Mit dem Thema Inklusion und Bildung befasst sich auch der UNESCO Weltbildungsbericht 2020 (GEM – Global Education Monitoring Report), der am 8. April 2020 präsentiert wird. Dieser jährliche Bericht der UNESCO dient dem Überwachen der Umsetzung von SDG 4.
Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich
Am 13.-16. Juli 2020 wird Österreich erstmals seinen Voluntary National Report zum Stand der nationalen Umsetzung der Agenda 2030 am High-Level Political Forum unter der Aufsicht des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen (ECOSOC) in New York präsentieren.
https://sustainabledevelopment.un.org/hlpf/2020
Zukunft der Bildung
Die ‚Futures of Education‘- Initiative der UNESCO soll eine weltweite Debatte darüber anregen, wie Wissen und Lernen zum Gemeinwohl der Menschheit beitragen kann. Zeitgenössische Herausforderungen wie der weltweite Klimawandel und rasante technologische Entwicklungen haben großen Einfluss auf die Bildung von morgen.
Die UNESCO ruft dazu auf, sich über Online-Plattformen in einen globalen Konsultationsprozess einzubringen. Die Perspektiven von Kindern, Jugendlichen und Lehrenden werden ebenso abgefragt wie von Wissenschaftler*innen, Menschen aus der Zivilgesellschaft oder Expert*innen der Bereiche Technologie und Wirtschaft.
Noch bis August 2020 ist es möglich selbstständig eigene Stakeholder-Fokusgruppen gemäß den Richtlinien in Kooperation mit der UNESCO zu organisieren, um sich gemeinsam über Ideen für die Zukunft der Bildung auszutauschen.
en.unesco.org/futuresofeducation/how-contribute
Text von: 24. Jänner: Welttag der Bildung – Österreichische UNESCO-Kommission