Herzliche Gratulation der österreichischen Journalistin Dr.in Barbara Coudenhove-Kalergi zum 90. Geburtstag. Sie wurde am 15. Jänner 1932 in Prag geboren.
Am 2. Juni 2020 erhielt sie im Wiener Rathaus den Bruno Kreisky Preis für das Politische Buch.
Dr.in Barbara Coudenhove-Kalergi verbrachte ihre Kindheit als deutschsprachige Bürgerin der Tschechoslowakei. Ihre Familie wohnte in einer Villa in Prag-Smíchov, einem Industrie- und Arbeiterviertel. 1939, als sie sieben Jahre alt war, marschierte die Wehrmacht in Prag ein.
Seit sie 1945 als Prager Deutsche aus ihrer Heimat vertrieben wurde, lebt sie meist in Österreich. 1951 begann sie an der Universität Wien ein Dolmetschstudium, wechselte dann das Fach, brach das Studium aber ab. Sie arbeitete als Journalistin bei den Tageszeitungen Die Presse (1956 in der Lokalredaktion angestellt), Neues Österreich, nach dessen Einstellung 1967 bei der Arbeiter-Zeitung (von Bruno Kreisky aufgenommen) und beim Kurier sowie beim Nachrichtenmagazin profil. Dem breiteren Publikum wurde sie seit Mitte der 1970er Jahre als Mitglied der von Gerd Bacher forcierten Osteuroparedaktion des ORF bekannt, vorerst im Hörfunk, später auch im Fernsehen. Ihre sensiblen Reportagen für den Österreichischen Rundfunk befassten sich mit den damals noch zum so genannten Ostblock gehörenden Ländern, vor allem mit Polen und der Tschechoslowakei, wo sie zeitweise als ORF-Korrespondentin stationiert war.
Coudenhove-Kalergi heiratete 1975 den Reformkommunisten Franz Marek.[1] Ihm widmete sie in ihren 2013 erschienenen Erinnerungen das Kapitel Die Liebe meines Lebens.
Sie ist Mitbegründerin der Bürgerinitiative „Land der Menschen“.
Nach dem Fall der kommunistischen Diktaturen kehrte sie in ihr Geburtsland zurück. In den Jahren 1991 bis 1995 war sie als ORF-Korrespondentin in Prag tätig. Heute schreibt sie als freie Journalistin vor allem für tschechische und österreichische Zeitungen und ist Herausgeberin mehrerer Bücher mit Texten zur Geschichte und Gegenwart der Länder des früheren Ostblocks. Seit 2005 ist sie Mitglied des Redaktionsbeirats der Zeitschrift Datum.
2005 war sie Mitglied der Jury bei der erstmaligen Friedensroseverleihung.
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1981: Karl-Renner-Preis
- 1982: Preis der Stadt Wien für Publizistik
- 1990: Frau des Jahres, Auszeichnung österreichischer Journalistinnen
- 2001: für ihre besonderen Verdienste für Demokratie und Menschenrechte mit dem Tomáš-Garrigue-Masaryk-Orden IV. Klasse ausgezeichnet, von Václav Havel
- 2005: Concordia-Preis für ihr Lebenswerk
- 2005: Axel-Corti-Preis der österreichischen Volksbildung
- 2013: Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln[8]
- 2013: Buchliebling – Lifetime Award[9]
- 2013: Journalist des Jahres – Preis für das Lebenswerk[10]
- 2013: Medienlöwin für das Lebenswerk[11]
- 2014: Georg Dehio-Buchpreis des Deutschen Kulturforums östliches Europa für ihr Gesamtwerk
- 2019: Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch – Preis für das publizistische Gesamtwerk[12]
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Herausgeberin mit Hans Benedict: Revolution. Die Befreiung Osteuropas vom kommunistischen Absolutismus. Jugend und Volk, Wien 1990, ISBN 3-224-17637-7.
- Meine Wurzeln sind anderswo. Österreichische Identitäten. Czernin Verlag, Wien 2001, ISBN 3-7076-0110-2.
- Herausgeberin mit Oliver Rathkolb: Die Beneš-Dekrete. Czernin Verlag, Wien 2002, ISBN 3-7076-0146-3.
- in Monika Juch (Hrsg.): Medien. Macht. Meinung. Wien 2003, ISBN 3-901485-19-8.
- Zuhause ist überall. Erinnerungen. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2013, ISBN 978-3-552-05601-5.
