27. Juli 2021: Von der SPÖ-Bundesbildungskonferenz am Samstag, 8. Mai 2021: Die „Initiative Erwachsenenbildung“ muss verlängert werden

Antrag Nummer 15

Eingebracht von den GewerkschafterInnen in der SPÖ

Die „Initiative Erwachsenenbildung“ muss verlängert werden

Die „Initiative Erwachsenenbildung“ (I:EB) wurde in einer von BM Claudia Schmied eingesetzten Arbeitsgruppe – in der auch die Sozialpartner*innen vertreten waren – seit 2008 vorbereitet und 2012 umgesetzt. Seitdem gibt es in ganz Österreich ein für die Teilnehmer*innen kostenfreies, flächendeckendes und qualitätsgesichertes Angebot an Lehrgängen im Bereich Basisbildung und zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Die Finanzierung übernehmen Bund und Länder im Verhältnis 1:1. Im Laufe der Zeit gelang es, auch Mittel des Europäischen Sozialfonds für die Basisbildung einzusetzen, womit das Kurskontingent verdoppelt werden konnte.

Die I:EB ist eine 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Ländern und wird stets befristet abgeschlossen. Die Programm-Periode III der I:EB läuft mit Ende 2021 aus und muss daher zeitgerecht verlängert werden, um in die Programm-Periode IV übergehen zu können.

Basisbildung heißt nicht nur Alphabetisierung (Lesen, Schreiben) und Erwerb von grundlegenden Mathematik-Kenntnissen, sondern auch Erlernen des Umgangs mit der neuen digitalen Technologie. All das ist für die Orientierung im Alltag und für die Teilhabe am politischen, am demokratischen Prozess unverzichtbar. Der Pflichtschul-Abschluss wiederum ist formale Voraussetzung für das Beschreiten weiterer Bildungswege, wie etwa für den Besuch einer Schule für Berufstätige. Der erfolgreiche Abschluss eröffnet neue berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Anschließend an eine Matura kann auch ein Studium aufgenommen werden.

Neues Förder-Modell für die Berufsreifeprüfung

Die Berufsreifeprüfung (BRP) ist wie die I:EB ein bildungspolitischer Meilenstein, sie verkürzt den Weg zur Matura für Absolvent*innen einer Lehrausbildung oder einer Fachschule. Die BRP wurde auf Grundlage eines von den Sozialpartner*innen ausgearbeiteten Modells Im Jahr 1997 eingeführt und wertete eine berufliche Ausbildung und Berufspraxis deutlich auf: Mit jetzt vier Teilprüfungen – anstatt wie davor Prüfungen über alle Fächer einer höheren Schule – erwirbt man die BRP, die erstens den Weg an eine Universität oder Fachhochschule eröffnet und zweitens im öffentlichen Dienst als „B-wertig“ anerkannt wird.

Allerdings muss die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen auf die Teilprüfungen der BRP privat finanziert werden. Hier gibt es (unterschiedlich hohe) Zuschüsse von den Ländern, der Bund beteiligt sich bisher nicht an den Kosten der BRP, die Erwachsene zu tragen haben (das vom Bund finanzierte Programm „Lehre mit Matura“ gibt es nur für Lehrlinge und Jugendliche in einer überbetrieblichen Ausbildung).

So wie der Besuch der Schulen für Berufstätige für die Schüler*iinnen gratis ist, soll auch die BRP ohne Teilnahmegebühren absolviert werden können: Bund und Länder sollen ein gemeinsames, aufeinander abgestimmtes Förder-Modell entwickeln, mit Einbindung der Sozialpartner*innen und der Erwachsenenbildungs-Institute, die Vorbereitungslehrgänge auf die BRP durchführen.

Deshalb fordert die SPÖ-Bundesbildungskonferenz 2021:

  • die „Initiative Erwachsenenbildung“ muss verlängert werden.
  • ein österreichweites Fördermodell für die Berufsreifeprüfung soll entwickelt und umgesetzt werden.

Abstimmung:

►►                 Annahme

►►                 Zuweisung an Bundesparteivorstand und Nationalratsklub

►►                 Behandlung im nächsten Bundesbildungspräsidium

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