29. Juli 2025: Marianne Pollak: Eine Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und Bildung

Marianne Pollak, geborene Springer, wurde am 29. Juli 1891 in Wien geboren und verstarb am 30. August 1963 ebenda. Sie war eine herausragende Persönlichkeit der österreichischen Sozialdemokratie und eine engagierte Kämpferin für soziale Gerechtigkeit, Frauenrechte und politische Bildung. Ihr Leben und Wirken waren von einem tiefen Glauben an die Kraft der Bildung und den sozialen Fortschritt geprägt, die sie als Schlüssel zur Emanzipation der arbeitenden Bevölkerung ansah.

Pollak trat schon früh der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) bei und engagierte sich besonders für Frauen- und Bildungsarbeit. Die Zeit von 1934 bis 1945 verbrachte Marianne Pollak gemeinsam mit ihrem Mann in der Emigration. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie eine der führenden Persönlichkeiten der wiederaufgebauten Sozialdemokratie und widmete sich der Organisation und Weiterentwicklung politischer Bildungsprogramme.

Als aktive Sozialdemokratin erkannte sie die Notwendigkeit, gerade jungen Menschen Zugang zu politischem Wissen und gesellschaftlicher Teilhabe zu verschaffen. Sie engagierte sich in der Wiener Parteischule, wo sie sowohl Lehrinhalte entwickelte als auch politische Bildungsarbeit förderte. Ein Lehrgang dieser Schule trägt heute ihren Namen, um ihre Verdienste in diesem Bereich zu würdigen.

Pollak war mehr als eine praktische Politikerin. Als Abgeordnete im Österreichischen Nationalrat setzte sie sich für soziale Reformen, Chancengleichheit und die Rechte der Frauen ein. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei der Schaffung von Bildungsangeboten, die auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmer:innen zugeschnitten waren. Ihre Arbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Bildung und soziale Gerechtigkeit als zentrale Pfeiler der Sozialdemokratie verankert wurden.

Die Erinnerung an Marianne Pollak wird in Wien auf vielfältige Weise gewürdigt. Der Marianne-Pollak-Hof, eine Wohnanlage im Zeichen des sozialen Wohnbaus, ist nach ihr benannt und symbolisiert ihre Überzeugung, dass menschenwürdiges Wohnen ein Grundrecht ist. Auch Straßen und Plätze in Wien tragen ihren Namen, um ihr Engagement für die Stadt und ihre Bürger:innen zu ehren. Ein nach ihr benannter Preis zeichnet herausragende Leistungen im Bereich der politischen Bildung und des sozialen Engagements aus und hält ihre Ideale lebendig.

Ihr Leben war geprägt von Mut, Entschlossenheit und einer tiefen Überzeugung, dass gesellschaftlicher Fortschritt nur durch Solidarität, Bildung und soziale Reformen erreicht werden kann. Marianne Pollaks Vermächtnis lebt in den Bildungsprogrammen, den sozialen Institutionen und den politischen Errungenschaften weiter, die sie mitgestaltet hat. Ihre Arbeit erinnert uns daran, dass Bildung nicht nur ein individuelles Privileg, sondern ein kollektives Recht ist, das die Grundlage für eine gerechte Gesellschaft bildet.


Quellen:

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