6. August 2024: SPÖ-Bundesbildung zum Hiroshimatag

Wir bedanken uns sehr herzlich für die Initiative der Wiener Friedensbewegung und wünschen uns gemeinsam eine friedvolle Zukunft!

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid zum Hiroshimatag am 6. August:

Vor 79 Jahren, am 6. August 1945, wurde ein neues, erschütterndes und grauenvolles Kapitel der Weltgeschichte aufgeschlagen: Durch den Abwurf einer Atombombe auf Hiroshima und drei Tage später auf Nagasaki durch die USA verloren hunderttausende Menschen ihr Leben. Viele sofort, viele nach jahrelangem Leiden aufgrund der Verstrahlung. Unermessliches Leid und Zerstörung sowie dauerhafte Schäden für die Umwelt waren die Folgen dieser unfassbaren und menschenverachtenden Ereignisse. Angesichts dieser schrecklichen Bilder, die die bis dahin nie dagewesen Gefahr durch nukleare Kriegsführung eindrücklich verdeutlichten, wurde und wird seither um Abrüstung gerungen.

Trotz aller Warnungen vor den Folgen eines Atomkrieges und trotz aller Bemühungen um Abrüstung ist die Welt immer wieder – und in letzter Zeit leider immer öfter – mit Drohgebärden und Machtdemonstrationen von skrupellosen Kriegstreibern konfrontiert. Die Gefahr von nuklearer Kriegsführung ist auch heute nicht gebannt. Umso wichtiger ist es, konsequent für eine atomwaffenfreie Welt und für den Frieden einzutreten. Österreich hat auf Grundlage seiner Neutralität eine lange Tradition als internationaler Vermittler. Diese wichtige Rolle muss besonders in Krisenzeiten aktiv in den Abrüstungsdialog und eine nachhaltige Friedenssicherung eingebracht werden. Nur durch internationale Abrüstung können wir dauerhaft eine friedliche und sichere Zukunft für kommende Generationen gewährleisten.

Mit freundschaftlichen Grüßen

Prof. Dr. Gerhard Schmid
SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender

Wolfgang Markytan, MA, SPÖ-Bildung Bundesgeschäftsführer:

Liebe Friedensfreund*innen,

herzlichen Dank für eure Zuschrift und die Einladung zur Hiroshimaaktion am 6. August 2024. Es ist von großer Bedeutung, dass wir uns weiterhin gemeinsam für den Frieden einsetzen und die drängenden Herausforderungen, die unsere Welt derzeit prägen, nicht ignorieren.

Eure Worte verdeutlichen die Unsicherheiten, die durch die aktuelle geopolitische Lage entstanden sind. Die Eskalation von Konflikten, insbesondere im Nahen Osten und in der Ukraine, sowie die erneute Drohung mit Atomwaffen sind besorgniserregend und gefährden nicht nur die unmittelbar betroffenen Regionen, sondern die gesamte Menschheit. Besonders beunruhigend sind die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf die atomare Rüstung und die Ankündigungen verschiedener Staaten, ihre nuklearen Arsenale um bis zu 69 Prozent auszubauen. Es ist unumgänglich, dass wir uns verstärkt für atomare Abrüstung einsetzen und die Politik dazu auffordern, ihre Anstrengungen in diese Richtung mit Vollgas zu verstärken.

Der Nuklearwaffenverbotsvertrag, der seit Januar 2021 in Kraft ist, stellt einen wichtigen Meilenstein dar, um die Gefahr dieser Waffen zu ächten und das Bewusstsein für ihre Existenz als Bedrohung zu schärfen. Doch angesichts der aktuellen Entwicklungen, insbesondere der Weigerung einiger Atommächte, diesen Vertrag zu unterzeichnen oder umzusetzen, liegt es an uns, den politischen Druck kontinuierlich zu erhöhen. Die jüngste Eskalation in der Taiwanstraße und die damit verbundenen Spannungen haben einmal mehr gezeigt, wie brüchig der globale Frieden ist und wie wichtig es ist, dass alle Staaten ihren Verpflichtungen zur Abrüstung nachkommen und sich zu einer friedlichen Lösung internationaler Konflikte verpflichten.

Ich glaube fest daran, dass Frieden ein fundamentales Gut ist, das wir alle schützen müssen. Bildung und Demokratie spielen dabei eine entscheidende Rolle. Eine gut informierte und gebildete Gesellschaft ist widerstandsfähiger gegen Manipulation und lässt sich weniger leicht von Hass und Angst leiten. Eine funktionierende Demokratie kann nur dann florieren, wenn sie auf informierten Entscheidungen basiert. Parteien und Bildung sind die Säulen, die eine starke Demokratie tragen und einen Dialog ermöglichen, der zu Kompromissen und friedlichen Lösungen führen kann.

Ich versichere euch, dass ich eure Botschaft gegen den Rüstungswahnsinn unterstütze und gerne dazu beitrage, dass eure Anliegen gehört werden. Die Hiroshimaaktion ist eine wertvolle Gelegenheit, ein gemeinsames Zeichen für Frieden und Abrüstung zu setzen. Ich werde mit meinem Statement euren Aufruf unterstützen und hoffe, dass viele weitere Menschen sich anschließen, damit unsere Botschaft noch eindringlicher an die Regierungen herangetragen werden kann.

Vor wenigen Tagen besuchte ich das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und war erneut erschüttert darüber, wie wenig scheinbar zehntausende Menschenleben wert sind, wenn weiterhin nur über Krieg gesprochen wird. Es ist dringend notwendig, dass wir zu einer aktiven Friedenspolitik und zu einer aktiven Neutralitätspolitik zurückfinden.

In einer Welt, die von Unsicherheiten geprägt ist, sind solche Aktionen von entscheidender Bedeutung. Gemeinsam können wir eine Welt gestalten, in der Frieden, Vertrauen und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen. Lasst uns unsere Stimmen vereinen, um eine Zukunft ohne atomare Bedrohung, Kriege und Rüstungswettläufe zu gestalten.

Mit friedlichen Grüßen,

Wolfgang Markytan, MA
SPÖ-Bildung
Bundesgeschäftsführer

T (01) 53427 – 384 // M 0650 96 96 96 5
E wolfgang.markytan@spoe.at

Friedensdenkmal in Hiroshima-Bild: Von Dmitrij Rodionov (DR) – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41791427



Hinterlasse einen Kommentar