In den vergangenen 20 Jahren wurde Wien kein
einziges Gebäude einer höheren technischen und gewerblichen
Lehranstalt neu errichtet, während in der Steiermark beispielsweise
sieben solcher Lehranstalten neu errichtet wurden. In Oberösterreich
waren es fünf. Die geplante Errichtung eines einzigen neuen
Schulstandortes in Wien bis 2030 im technisch gewerblichen Bereich
wird den Anforderungen der Ausbildung nicht gerecht!, kritisiert
SP-Lehrlingssprecher Benjamin Schulz.
Insbesondere in Wien, das bereits über ein gut entwickeltes technisch
gewerbliches Schulwesen verfügt, ist es von großer Bedeutung, sowohl
im Bereich der mittleren als auch der höheren technischen
Lehranstalten zusätzliche Impulse zu setzen. Dies beinhaltet sowohl
den Ausbau bestehender Einrichtungen als auch die Schaffung
zusätzlicher Standorte, weiß Schulz: Die Stadt Wien hat sich im
Bereich der dualen Berufsausbildung bereits vielfältig engagiert und
fördert die berufliche Bildung mit erheblichen Mitteln. Nun liegt es
auch in der Verantwortung des Bundes, rasche Maßnahmen zu ergreifen.
Dazu gehört vor allem die zügige Umsetzung des Schulentwicklungsplans
für Wien, der die Errichtung zusätzlicher berufsbildender mittlerer
und höherer Schulen vorsieht, indem die erforderlichen Budgetmittel
im Schulentwicklungsprogramm (SCHEP) bereitgestellt werden. Der
Lehrlingssprecher hat in der heutigen Gemeinderatssitzung einen
entsprechenden Antrag eingebracht, dem mehrheitlich zugestimmt wurde
(Gegenstimmen von Seiten der ÖVP). Besonderes Augenmerk sollte laut
dem Lehrlingssprecher dabei auf Initiativen zur Förderung von Frauen
und Mädchen im technisch gewerblichen Schulwesen liegen,
beispielsweise durch gezielte Förderungsprogramme. Ein weiterer
Schwerpunkt solle auf der mittleren und höheren schulischen
Ausbildung im Bereich der Elementarpädagogik und der Pflege liegen.
Als Lehrlingssprecher ist es mir ein Anliegen, dass die berufliche
Bildung in Wien weiter gestärkt wird. Die berufsbildenden mittleren
und höheren Schulen spielen eine entscheidende Rolle für unsere
zukünftige Arbeitswelt. Es ist dringend erforderlich, dass der Bund
rasch Maßnahmen ergreift, um ausreichend Schulplätze im technisch
gewerblichen Bereich zu schaffen. Nur so können wir sicherstellen,
dass alle eine hochwertige Ausbildung erhalten und ihren Platz in
einer zunehmend technologischen Arbeitswelt einnehmen können“, so
Schulz abschließend.
Analog den Lehrbauhöfen im Baugewerbe, wäre diese Form der Ausbildung auch auf andere Lehrberufe auszudehnen. Zum Beispiel für das Baunebengewerbe oder den Lehrberuf Maler und Anstreicher etc.
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