Der 20. Februar wurde im Jahr 2009 von den Vereinten Nationen zum „Welttag der sozialen Gerechtigkeit“ erklärt und soll an das Leitbild der sozialen Gerechtigkeit in Gemeinschaften und Nationen erinnern. Soziale Gerechtigkeit ist die Grundvoraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Nationen und für die UN eines der wichtigsten globalen Ziele. Dazu gehören die Rechte von indigenen Völkern und Migranten, genauso wie die Rechte von Menschen, die aufgrund von Alter, Ethnie, Religion, Kultur, Behinderung oder Geschlecht benachteiligt werden.
Für die SPÖ-Bundesbildungsorganisation ist dieser Tag Anlass, einmal mehr auf die Bedeutung von Chancengleichheit im Bildungsbereich hinzuweisen. Denn soziale Gerechtigkeit heißt auch gleiche Chancen auf Bildung unabhängig von Herkunft, Einkommen und Status der Eltern. Mangelnde Bildungschancen gibt es nicht nur in ärmeren Ländern, sondern auch in Österreich: Jedes fünfte Kind in Österreich ist von Armut betroffen. Das bedeutet für mehr als 350.000 Kinder schlechtere Gesundheit, schlechtere Bildung und damit schlechtere Chancen im Leben.
Bildung wird in Österreich immer noch vererbt: 57 Prozent der Kinder, deren Eltern einen Universitätsabschluss haben, erreichen in Österreich ebenfalls einen Hochschulabschluss. Haben die Eltern maximal Pflichtschulabschluss, gelingt es nur rund 7 Prozent der Nachkommen, einen akademischen Abschluss zu erreichen. Die Sozialdemokratie setzt sich daher vehement dafür ein, dass alle Kinder die gleichen Bildungschancen und damit die gleichen Möglichkeiten haben. Das heißt, dass der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung in ganz Österreich kostenlos und ganztägig verfügbar sein muss. Außerdem muss durch eine Gemeinsame Schule für 6- bis 14-Jährige ein zu frühes „Aussortieren“ von Kindern verhindert werden. Und Ganztagsangebote bedeuten für viele junge Menschen einen besseren Start ins Leben, denn die ganztägige schulische und pädagogische Betreuung ermöglicht auch denjenigen, die schwierigen Voraussetzungen ausgesetzt sind, bessere Chancen für ihre Ausbildung und den weiteren Lebensweg. Zur Chancengleichheit in der Bildung gehört für die Sozialdemokratie auch der freie Hochschulzugang, daher ein klares Nein zu Studiengebühren.
Grafik: Kinderfreunde Österreich