Antrag Nummer 18
Eingebracht vom SPÖ-Bundesbildungspräsidium
Die EU muss endlich zur Bildungsunion werden
Ein kurzer Blick auf die Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie reicht aus, um zu erkennen, dass die EU-Mitgliedsstaaten auch im Bereich Bildung kein einheitliches Niveau erreicht haben. Ganz im Gegenteil – diverse Studien zeigen Jahr für Jahr ein starkes Gefälle quer durch die Union, das durch verschiedene Faktoren innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten – wie dem unterschiedlichen Einsatz der Budgetmittel für Bildung, dem Zugang zu Bildungseinrichtungen oder auch dem Zugang zu neuen Medien – verursacht wird und dabei eines besonders klar werden lässt: Gute Bildung ist in Europa auch heute noch keine Selbstverständlichkeit.
Dabei gibt es nur wenige Faktoren, die wichtiger für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sind als die Kompetenzen der Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und dabei Innovationen vorantreiben sollen. Schon wenn man sich den immer wichtiger werdenden Klimaschutz vor Augen führt, wird klar, dass wir viele neue Berufsbilder brauchen werden, um unsere Ziele zu erreichen. Ohne die notwendigen Grundlagenkompetenzen ist aber genau das undenkbar.
Daher muss die EU sich endlich ihrer Verantwortung bewusstwerden und sicherstellen, dass eine gute Ausbildung eben keine Frage des Zufalls oder der familiären Voraussetzungen bleibt, sondern endlich zu dem wird, was es sein soll – der Normalfall für alle Menschen in Europa!
Ein gut ausgebauter europäischer Bildungsbereich ist aber nicht nur eine Chance für eine gute Zukunft jeder und jedes Einzelnen oder unseren gemeinsamen Wirtschaftsstandort. Wenn wir die europäische Dimension in der Bildung erkennen, schafft das auch neue Möglichkeiten, um Europa weiter zusammenwachsen zu lassen. Das Erasmusprogramm hat im Bereich der Studierenden vorgezeigt, wie wertvoll der europäische Austausch ist. Genau da müssen wir weiter anknüpfen, um endlich zu einer Bildungsunion zusammenzuwachsen!
Deshalb fordert die SPÖ-Bundesbildungskonferenz 2021:
- den freien Zugang zu Bildung in der gesamten Europäischen Union.
- die Aufstockung der Budgetmittel für Bildung in allen EU-Mitgliedsstaaten auf mindestens 15% des BIP.
- lebenslanges Lernen in ganz Europa ermöglichen – Ausreichende Mittel für Bildung in allen Altersgruppen.
- die Stärkung der digitalen Kompetenzen, um Chancengleichheit im Bildungsbereich herzustellen.
- ein weiterer Ausbau und die Absicherung der budgetären Ausstattung des Erasmus*-Programms.
- die Entwicklung eines europaweiten Austausch- und Besuchsprogramms für Lehrlinge.
- den Ausbau der Programme für politische Bildungsarbeit.
Abstimmung:
►► Annahme
►► Zuweisung an Bundesparteivorstand und Nationalratsklub
►► der Sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament
►► und an den SPÖ-Bundesparteitag 2021