2025 jährt sich die Liquidation des „Zigeunerfamilienlagers B II e“ des ehemaligen nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum 81. Mal. In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 ermordeten die Nationalsozialisten die rund 4.300 im Lager verbliebenen Roma und Sinti – zumeist als arbeitsunfähig bezeichnete Frauen, Männer und Kinder. Sie wurden in die Gaskammern getrieben und umgebracht. Sie hatten keine Chance zu überleben. 2015 wurde der 2. August vom Europäischen Parlament als Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma anerkannt. Das österreichische Parlament anerkannte im Jänner 2023 diesen Tag als nationalen Gedenktag.
In Erinnerung an die 500.000 ermordeten Roma und Sinti im von den Nationalsozialisten besetzten Europa fand am 2. August 2023 in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau im ehemaligen Abschnitt B II e die offizielle Gedenkveranstaltung statt. Neben Angehörigen der Minderheit der Roma und Sinti aus vielen europäischen Ländern, darunter rund 200 Jugendliche des Europäischen Roma-Jugendnetzwerkes ternYpe, RepräsentantInnen des polnischen Staates, der Kirchen und anderer internationaler Institutionen und Organisationen waren Botschafterinnen und Botschafter verschiedener Länder anwesend.
Seit mehr als 25 Jahren fährt eine Delegation des Kulturvereins österreichischer Roma nach Oświęcim zur alljährlichen Gedenkkundgebung. Vergangenes Jahr war dies der Vereinsobmann Christian Klippl mit seiner Lebensgefährtin Regina Santos sowie dem Vereinsgeschäftsführer Andreas Sarközi. Gemeinsam mit dem österreichischen Generalkonsul Martin Gärtner, der Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich Hannah Lessing und Helmut Böck, Sonderbotschafter der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), legten sie Kränze an der Gedenkstätte nieder.
Die Kundgebung 2024 zum 80. Jahrestag dieses abscheulichen Verbrechens war geprägt von zahlreichen Reden wie etwa von Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Roman Kwiatkowski, Vorsitzender des Verbandes der Roma in Polen sowie Georgina Laboda von der Jugendgedenkinitiative „Dikh He Na Bister“ (Romanes) – „Schau hin und vergiss nicht“. Prominente Rednerin war die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Nicole Beer. Für die holocaustüberlebenden Roma und Sinti sprach Gerda Pohl.
Die Veranstaltung kann man nachsehen auf YouTube unter: https://www.youtube.com/watch?v=hnYIYD8sCZc&t=2303s
Andreas Sarközi
Von Sintiundroma – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=99668643