Aus Anlass der großen Leistungen hat sich der 47. Lehrgang der Wiener Parteischule nach Anna Boschek benannt. Neben der intensiven Beschäftigung mit ihrem Leben und Wirken wurde eine Dauerausstellung von Terri Lynn Helber-Treipl und Mag. Markus Schratter erstellt. Diese ist kostenfrei im Wiener Bildungszentrum, Wien 2, Praterstraße 25a/Mezzanin Tür 7, zu besichtigen.
Am 150. Geburtstag von Anna Boschek erinnern wir uns an eine bedeutende Persönlichkeit der österreichischen Sozialdemokratie und Frauenbewegung. Geboren am 5. Mai 1874 in Wien, spielte Boschek eine wesentliche Rolle bei der Förderung der Arbeiterrechte und der Gleichstellung der Geschlechter im frühen 20. Jahrhundert.
Boschek begann ihre politische Karriere als Aktivistin in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (SDAP) und engagierte sich stark für die Rechte der Arbeiter*innenklasse. Als Gewerkschaftsführerin setzte sie sich für bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und soziale Reformen ein. Sie war eine leidenschaftliche Verfechterin der sozialen Gerechtigkeit und der Demokratie.
Besonders bemerkenswert waren Boscheks Bemühungen um die Rechte der Frauen. Als eine der führenden Stimmen der österreichischen Frauenbewegung kämpfte sie energisch für das Frauenwahlrecht und die politische Teilhabe von Frauen. Sie war Mitbegründerin des Österreichischen Frauenwahlrechtsvereins und setzte sich entschieden für die rechtliche Gleichstellung von Frauen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens ein.
Boschek war auch politisch aktiv und wurde 1919 als eine der ersten Frauen in die Konstituierende Nationalversammlung gewählt. In ihrer Rolle als Abgeordnete setzte sie sich unermüdlich für progressive Gesetze ein, die die Lebensbedingungen der arbeitenden Bevölkerung verbessern sollten. Ihr Einsatz für soziale Reformen und Frauenrechte trug dazu bei, die politische Landschaft Österreichs nachhaltig zu verändern.
Ein wichtiger Teil von Boscheks Vermächtnis ist ihr Beitrag zum sozialen Wohnungsbau. Der „Anna-Boschek-Hof“, der bis heute ihr Andenken in Wien ehrt, wurde ihren Leistungen entsprechend benannt.
Anna Boschek verstarb am 18. November 1957 in Wien, doch ihr Erbe lebt weiter in den Errungenschaften der Arbeiterbewegung und der Frauenrechte. Ihr unermüdlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung inspiriert auch heute noch Menschen auf der ganzen Welt.
Quellen:
Geschichtewiki Wien – Anna Boschek
Parlament – Anna Boschek
Frauen in Bewegung – Anna Boschek
Das Rote Wien – Anna Boschek
Wiener Wohnen – Anna Boschek Hof
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