Otto Nachtnebel, geboren am 8. Juli 1872, war Gewerkschafter, Wiener Gemeinderat und Landtagsabgeordneter.
Er war Gründungsmitglied des Arbeiterbildungsvereins Apollo und trat früh der Gewerkschaft der Bronzearbeiter bei. Diese „Elitegruppe“ der Wiener Metallarbeiter hatte als eine der ersten Organisationen Kollektivverträge erstritten.
Otto Nachtnebel gehörte nach dem Ersten Weltkrieg dem Provisorischen Gemeinderat der Stadt Wien an. Er kandidierte für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im 16. Bezirk und war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 1920 bis 1934 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien.
Nachtnebel war von 1926 bis 1934 als Zentralsekretär des Metallarbeiterverbandes tätig. 1931 wurde er als Delegierter der deutsch-österreichischen Sozialdemokratische Arbeiterpartei zum Vierten Kongress der Sozialistischen Arbeiter-Internationale in Wien entsandt. Von 1932 bis 1934 war er Obmann des Klubs der Sozialdemokraten im Gemeinderat. Nachtnebel wurde vom Dollfuß-Schuschnigg-Regime 1934 aus politischen Gründen verhaftet und ins Anhaltelager Wöllersdorf verbracht.
Otto Nachtnebel starb am 14. Oktober 1967.
1952 wurde ihm die Ehrenmedaille der Stadt Wien verliehen. Der Nachtnebelweg im 16. Bezirk wurde 1971 nach ihm benannt.
Quellen:
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at
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