30. Jänner 2022: Herzliche Gratulation an die neue Präsidentin von Honduras Xiomara Castro

Als erste Frau in der Geschichte Honduras’ hat Xiomara Castro das Amt als Präsidentin angetreten. In ihrer ersten Ansprache als Staatsoberhaupt versprach die 62-Jährige gestern, das von Kriminalität und Armut geplagte zentralamerikanische Land zu einem „sozialistischen und demokratischen Staat“ zu reformieren.

Xiomara Castro ist die Tochter des Unternehmers Irene Castro[3] und der Olga Doris Sarmiento Montoya.[4] Sie studierte Betriebswirtschaft.[2] Im Jahr 1979 heiratete sie José Manuel Zelaya.[5]

Als im Jahr 2005 ihr Ehemann zum Präsidenten gewählt wurde, wurde sie Primera dama von Honduras. Zelayas Politik war zunächst konservativ, schwenkte jedoch während seiner Präsidentschaft in eine linke Politik um, die sich von den USA abwendete und anderen linken lateinamerikanischen Politikern wie Hugo Chávez zuwandte.[6] Im Jahr 2009 putschte das Militär gegen Zelaya, der in der Folge nach Costa Rica flüchtete. Xiomara Castro stellte sich an die Spitze von Großdemonstrationen gegen das Militär und wurde dadurch ihrerseits zu einer politischen Anführerin.

Sie war 2011 Gründungsmitglied der von ihrem Mann geführten Partido Libertad y Refundación (Libre). Als es 2013 wieder freie Wahlen gab, trat dieses Mal Xiomara Castro als Präsidentschaftskandidatin der Libre an.[2] Sie unterlag jedoch mit 28,8 Prozent der Stimmen dem konservativen Politiker Juan Orlando Hernández von der Partido Nacional de Honduras, der auf 36,9 Prozent kam. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2017 gewann Castro die parteiinterne Vorwahl der Libre mit deutlichem Vorsprung. Ihre Partei ging jedoch im Mai 2017 ein Bündnis mit der Partido Anticorrupción und der Partido Innovación y Unidad (PINU) ein – die Alianza de Oposición contra la Dictadura – um die Chancen der Opposition gegen den Amtsinhaber Hernández zu steigern. Castro verzichtete daher zugunsten von Salvador Nasralla auf die Präsidentschaftskandidatur. Nach offiziellen Angaben verlor Nasralla knapp gegen Hernández, die Opposition akzeptierte das Ergebnis jedoch nicht, es kam zu Protesten und Unruhen.

Auf internationaler Ebene war Castro von 2019 bis 2021 Vorsitzende von COPPPAL Mujeres, der Frauenorganisation des lateinamerikanischen Parteienzusammenschlusses COPPPAL.[7]

Bei der Präsidentschaftswahl am 28. November 2021 erhielt sie die absolute Mehrheit der Stimmen (51,12 %).[8] Damit siegte sie deutlich vor dem konservativen Kandidaten Nasry Asfura von der bislang regierenden Partido Nacional.[6][2] Sie ist das erste weibliche Staatsoberhaupt von Honduras.[2]

Internationale Politik bei Angelobung

Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris, der spanische König Felipe VI. und Taiwans Vizepräsident William Lai nahmen an der feierlichen Vereidigung teil. Harris forderte Castro in Gesprächen nach der Amtseinführung auf, die Korruption zu bekämpfen, die als eine der Hauptursachen für die Migration aus Zentralamerika Richtung USA angesehen wird.

Castro bezeichnet ihre Politik als „demokratischen Sozialismus“.[6] Sie versprach eine partizipative Demokratie und den Entwurf einer neuen Verfassung.

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