4. Februar 2025: Das DÖW im Februar

Wir würdigen dieses Monat vier Persönlichkeiten, die sehr unterschiedliche Biografien haben, aber alle von enormer Bedeutung für das DÖW sind: Ferdinand Berger, Marie Jahoda, Rudolf Edlinger und Herbert Steiner. So unterschiedlich wie die vier Persönlichkeiten sind auch die Formate, die wir ihnen widmen. Das DÖW vergibt Preise, die an den früheren Widerstandskämpfer Ferdinand Berger und den DÖW-Mitgründer Herbert Steiner erinnern, von Marie Jahoda wird auf der Bühne von Maria Hofstätter, Inga Lynch, Meinrad Ziegler und Andreas Kranebitter erzählt, und eine Diskussionsveranstaltung zum Wiener Fußball erinnert an das Vermächtnis des früheren Rapid-Präsidenten und DÖW-Stiftungsratsvorsitzenden Rudolf Edlinger. Wir freuen uns sehr, wenn wir Sie bei der einen oder anderen Veranstaltung in Ehren dieser außergewöhnlichen Persönlichkeiten begrüßen dürfen. Außerdem finden Sie in diesem Newsletter noch zahlreiche weitere Veranstaltungshinweise und ausgewählte Tipps zu Literatur aus unseren Federn.
­ 4.2. Verleihung des Ferdinand-Berger-Preises Nina Horaczek wird für ihr jahrelanges Engagement gegen rechtsextreme Tendenzen und ihre klare Positionierung gegen demokratiefeindliche Erscheinungen in Österreich mit dem Ferdinand-Berger-Preis 2024 ausgezeichnet, wie es in der Begründung der Jury über die Falter-Chefreporterin heißt. Das DÖW vergibt den von Ernst und René Berger gestifteten und dem Widerstandskämpfer Ferdinand Berger gewidmeten Preis seit 2018 an Personen, die durch wissenschaftliche oder publizistische Leistungen oder durch besonderes öffentliches Auftreten einen markanten Beitrag gegen Neofaschismus, Rechtsextremismus, Rassismus oder demokratiegefährdendes Verhalten geleistet haben. Die Verleihung findet im Wappensaal des Wiener Rathauses statt, die Laudatio halten Hilde Dalik und Susi Stach.   Ehrung am 4. Februar 2025
um 19.00 Uhr
im Wappensaal des Wiener Rathauses (Friedrich-Schmidt-Platz 1, 1010 Wien) mit Preisträgerin: Nina Horaczek; Laudatorinnen: Hilde Dalik & Susi Stach; Begrüßung: Michael Aichinger, Ernst Berger & Andreas Kranebitter   Freier Eintritt, nähere Infos zur Veranstaltung und Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf der Website des DÖW
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12.2. Lesung „Gehört.Gelesen – Maria Hofstätter liest Marie Jahoda“ Die Veranstaltung handelt anlässlich des Jahrestags der Februarkämpfe 1934 vom Schicksal dreier Aktivist*innen in ihrem Einsatz für Demokratie in Österreich: der Sozialforscherin Marie Jahoda, ihrem Mitarbeiter Fritz Keller und vom ehemaligen Schutzbündler Josef Gerl. Maria Hofstätter liest aus dem Band „Akteneinsicht. Marie Jahoda in Haft“, Andreas Kranebitter und Meinrad Ziegler bieten historische Einordnungen, Inga Lynch begleitet musikalisch.   Vortrag am 12. Februar 2025  um 18.00 Uhr in der Arbeiterkammer Linz (Volksgartenstraße 40, 4020 Linz)   Freier Eintritt, Anmeldungen auf der Seite der Arbeiterkammer Oberösterreich möglich
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17.2. Verleihung der Herbert-Steiner-Preise Seit 2004 vergeben das DÖW und die International Conference of Labour and Social History (ITH) jährlich den Herbert-Steiner-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten über Widerstand, Verfolgung und Exil in der Zeit von Faschismus und Nationalsozialismus bzw. über die Geschichte der Arbeiter*innenbewegung. Der Preis ist nach dem Mitgründer und langjährigen Leiter des DÖW und der ITH benannt. Die Preise 2024 gehen an Konstantin Ferihumer für „Erinnerungsmacht. Zur Vergangenheitspolitischen Analyse der ‚Arisierung‘ der Wiener Uhren- und Juwelenbranche“ (Universität Wien), Christiane Hess für „Ein/gezeichnet. Zeichnungen und Zeitzeugenschaft aus den Lagern Ravensbrück und Neuengamme“ (Universität Bielefeld) und Lukas Meissel für „Beyond the Perpetrators’ Gaze. An Integrated Visual History of Nazi Concentration Camps“ (Universität Haifa).   Ehrung am 17. Februar 2025  um 18.00 Uhr  im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Ausstellung, Wipplingerstraße 6–8, 1010 Wien) mit Preisträger*innen: Konstantin Ferihumer, Christiane Hess & Lukas Meissel; Laudator*innen: Brigitte Bailer, Ingrid Bauer & Peter Huemer; Begrüßung: Andreas Kranebitter & Therese Garstenauer; Moderation: Christine Schindler   Freier Eintritt, um Anmeldung auf der Seite des DÖW wird gebeten Zur Anmeldung ­ 25.2. Diskussion „In memoriam Rudolf Edlinger. Der Wiener Fußball im Nationalsozialismus“ Am 22. Juni 1941 überfiel das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion, am selben Tag wurde im Berliner Olympiastadion Fußball gespielt. Der SK Rapid schlug den FC Schalke 04 4:3 – und wurde dadurch „Großdeutscher Kriegsmeister“. Um das Meisterschaftsfinale rankten sich zahlreiche Mythen, die erst 70 Jahre später in der Studie „Grün-Weiß unterm Hakenkreuz“ von Jakob Rosenberg und Georg Spitaler umfassend aufgearbeitet wurden. Verantwortlich für diese Auseinandersetzung war der damalige Rapid-Präsident Rudolf Edlinger, der 2009 das DÖW mit der Aufarbeitung der Vereinsgeschichte beauftragte. Der langjährige Präsident bzw. Stiftungsratsvorsitzende des DÖW hätte im Februar 2025 seinen 85. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass laden Rapid und das DÖW zu einem Abend in memoriam Rudolf Edlinger. Im Zentrum steht eine Diskussion über den Wiener Fußball im Nationalsozialismus, die Besonderheiten der Erinnerungsarbeit im Fußball sowie Rechtsextremismus im Sport.   Diskussionsveranstaltung am 25. Februar 2025  um 18.30 Uhr  im Wien Museum (Veranstaltungsraum im 3. OG, Karlsplatz 8, 1040 Wien) mit Bernhard Hachleitner (Historiker), Julia Hess (ÖFB), Alexander Juraske (Historiker) & Julian Schneps (Rapideum); Begrüßung: Brigitte Bailer (DÖW) & Steffen Hofmann (SK Rapid); Moderation: Jakob Rosenberg (DÖW)   Freier Eintritt, Anmeldung auf der Seite des Wien Museums erforderlich
Zur Anmeldung
­ Weitere Termine im Februar 5.2., 14.00, Workshop „‚Alles noch normal – oder schon extrem?“‘ Der interaktive Workshop mit Bianca Kämpf richtet sich speziell an Jugendliche (im Alter von zwölf bis 25 Jahren) und ist Teil der Veranstaltungsreihe „Wissen schafft Vertrauen – Für eine Brigittenau, die Menschen verbindet“. Veranstaltungsort ist das Back Bone (Pappenheimgasse 52, 1200 Wien), die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen sind per E-Mail oder telefonisch unter +43 699 120 119 47 möglich.   7.2., 19.00, Ausstellungseröffnung „Man will uns ans Leben“ Das DÖW ist Kooperationspartner der Ausstellung „‚Man will uns ans Leben.‘ Bomben gegen Minderheiten 1993-1996“ der Initiative Minderheiten, die ab 7. Februar im OHO – Offenes Haus Oberwart (Lisztgasse 12, 7400 Oberwart) gezeigt wird. Die Festrede hält Karl-Markus Gauß, Bundespräsident Alexander Van der Bellen schickt eine Grußbotschaft, Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil eröffnet, Tina Naura, Emmerich Gärtner-Horvath und Cornelia Kogoj führen ein, Romano Roth musiziert. Nähere Infos zur Ausstellung finden Sie hier.   10.2., 18.30, Diskussion „Demokratie und Rechtsstaat unter Druck“ Werner Anzenberger und Andreas Peham diskutieren unter der Moderation von Christine Hulatsch über die derzeitige Verfassung westlicher Demokratien. Die Veranstaltung findet beim BSA (Franz-Josefs-Kai 3/10, 1010 Wien) statt, die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen sind per E-Mail möglich.   14.2., 18.00, Diskussion „Von den Nazis verfolgt – vom demokratischen Rechtsstaat gedemütigt“ Andreas Kranebitter, DÖW-Leiter und Autor der Monografie „Die Konstruktion von Kriminellen“, diskutiert mit Peter Pirker, der ein Forschungsprojekt zu Deserteuren in Vorarlberg geleitet hat, über den Umgang mit NS-Opfern in der Nachkriegszeit. Die Veranstaltung findet bei freiem Eintritt im Vorarlberg Museum (Kornmarktplatz 1, 6900 Bregenz) statt. Weitere Infos und Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier.   20.2., 18.00, Präsentation Memento Wien – Brigittenau Magdalena Bauer und Wolfgang Schellenbacher stellen die Erweiterung der mobilen Website memento.wien für die Brigittenau vor, die die Schicksale von im Nationalsozialismus verfolgten, deportierten und ermordeten Wiener*innen sichtbar macht. Die Präsentation findet im Sitzungssaal des Amtshauses Brigittenau (Brigittaplatz 10, 1200 Wien) statt, der Eintritt ist frei. ­ Unsere Vormerkliste   9.3. Der Stadtrundgang und die anschließende Podiumsdiskussion „Was blieb vom Wiener Broadway?“ fragt nach Positionen aus der kulturhistorischen Forschung gegen das Vergessen. Linda Erker diskutiert bei der Veranstaltung des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI) im Theater Nestroyhof Hamakom mit, Wien 22.3. Podiumsdiskussion „Geteiltes Sofa – Gesellschaftspolitik zwischen Dresden und Wien“ zum Thema Rechtsextremismus mit Andreas Kranebitter im Anschluss an die Vorführung des Stücks „Verbranntes Land (Salty Irina)“ im Schauspielhaus, Wien 26.3. In Kooperation mit dem DÖW und dem Falter bietet das Wiener Burgtheater ermäßigte Karten für die Vorstellung von Thomas Manns „Der Zauberberg“ an, im Anschluss diskutiert Andreas Kranebitter mit Eva Konzett, Tilman Tuppy, Mayrkus Meyer und Sylvie Rohrer über Gegenwartsbezüge des Stücks, Wien 31.3. Gedenkfahrt zum ehemaligen Zwangsarbeitslager nach Engerau mit Claudia Kuretsidis-Haider (Unkostenbeitrag: 20 Euro, Anmeldungen per E-Mail bereits möglich), Petržalka, Bratislava 
  Nähere Informationen zu den kommenden Veranstaltungen folgen auf doew.at und in unserem nächsten Newsletter. ­ Unsere Leseliste Jakob Rosenberg, Georg Spitaler „Grün-Weiß unterm Hakenkreuz. Der Sportklub Rapid im Nationalsozialismus“ (Wien 2011)   Der spektakuläre Sieg des Sportklub Rapid gegen Schalke im Finale um die „Großdeutsche Kriegsmeisterschaft“ 1941 und weitere sportliche Erfolge in der NS-Zeit gehören bis heute zu zentralen Erinnerungspunkten in der Vereinsgeschichte. Doch unter welchen politischen Rahmenbedingungen wurden diese Erfolge erzielt? Der SK Rapid hat als erster österreichischer Bundesliga-Klub seine Rolle im Nationalsozialismus wissenschaftlich aufarbeiten lassen. Die Ergebnisse der Studie von Jakob Rosenberg und Georg Spitaler zur sportlichen und politischen Geschichte von Rapid in den Jahren 1938 bis 1945 wurden 2011 erstmals veröffentlicht.   Das von SK Rapid und dem DÖW herausgegebene Buch „Grün-Weiß unterm Hakenkreuz“ ist in unserem Webshop erhältlich.
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Bericht des BMI und BMJ, verfasst von der Stiftung DÖW
„Rechtsextremismus in Österreich 2023. Unter Berücksichtigung der Jahre 2020 bis 2022“
(Wien 2025)   Der von Projektleiter Bernhard Weidinger koordinierte Bericht „Rechtsextremismus in Österreich 2023“ widmet sich Akteur*innen des Rechtsextremismus in Österreich, ihren ideologischen Vorstellungen und Aktivitäten sowie ihren Vernetzungen auf nationaler und internationaler Ebene. Der 196-seitige Bericht beginnt mit einer Definition sowie einem historischen und juristischen Überblick über Rechtsextremismus, anschließend behandelt ein statistischer Teil Zahlen zu strafrechtlichen Verurteilungen. Danach werden maßgebliche Akteur*innen – vom Neonazismus bis zur „Neuen Rechten“, vom deutschnationalen Vereinsweisen bis zu postmigrantischen Rechtsextremismen – detailliert vorgestellt. Der Bericht endet mit den jüngsten Trends zu neuen Feindbildern der extremen Rechten.   Sie können den Bericht von den Websites des Parlaments, des BMJ und des DÖW kostenlos downloaden. Zum Download

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