25. Mai 2024: Jolanda Offenbeck: Eine Vorreiterin der Sozialdemokratie

Jolanda Offenbeck ist eine prominente Figur in der österreichischen Sozialdemokratie und hat sich durch ihre engagierte politische Arbeit und ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit einen Namen gemacht. Geboren am 1. September 1930 in Graz, hat sie sich im Laufe ihrer Karriere als Politikerin einen Ruf als leidenschaftliche Verfechterin sozialdemokratischer Werte erarbeitet. Zu ihren Ehren wurde der 52. Lehrgang der Wiener Parteischule nach Jolanda Offenbeck benannt. Damit wurde einerseits das Beschäftigen mit ihren Leistungen und ihrem Wirken unterstützt und lässt zukünftige politische Funktionsträger*innen eine klare Linie in deren Motivation erkennen.

Amtszeit Bundesrat: 14. Mai 1970 bis 16. November 1973
Amtszeit Nationalrat: 16. November 1973 bis 10. Juli 1990

Offenbeck studierte Rechtswissenschaft an der Universität Graz und promovierte im Jahr 1954. Sie war zunächst Konzipientin bei einer Anwaltskanzlei und wechselte schließlich 1960 als Beamtin ins Magistrat Graz. Innerhalb der SPÖ stieg Offenbeck 1966 zur Frauenvorsitzenden von Graz auf. Ihre erstmalige Wahl in den Bundesrat erfolgte am 14. Mai 1970. Sie gehörte der Länderkammer bis zum 16. November 1973 an. Danach erfolgte ihr Wechsel in den Nationalrat. Innerhalb der SPÖ ging Offenbecks Karriere ebenfalls zügig voran. 1975 wurde sie zur Landesfrauenvorsitzenden der SPÖ Steiermark gewählt. Von 1979 bis 1990 war Offenbeck Obmannstellvertreterin des Klubs der Sozialistischen Abgeordneten und Bundesräte. Die Krönung ihrer parteipolitischen Karriere war die Wahl zur Bundesvorsitzenden der SPÖ-Frauen im Jahr 1981. Offenbeck blieb bis 1987 in dieser Funktion. Innerhalb der Grazer Sozialdemokratie war sie Mitgliede der Gruppe „Kritische Sozialisten“. Diese spielte eine wichtige Rolle bei der Ablöse von Karl Stoiser als Stadtparteivorsitzenden durch den späteren Bürgermeister Alfred Stingl. Offenbeck schied am 10. Juli 1990 aus dem Nationalrat aus und beendete anschließend ihre politische Karriere.

Ihr Einsatz für eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und die Stärkung der sozialen Sicherungssysteme machte sie zu einer respektierten Stimme innerhalb der SPÖ-Fraktion. Ihre Arbeit in verschiedenen sozialen Projekten und ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit führten schnell zu ihrer Anerkennung innerhalb der Partei.

Besonders hervorzuheben ist Offenbecks Beitrag zur Förderung von Frauen in der Politik. Als Mitbegründerin des Vereins „Frauen machen Geschichte“ setzte sie sich aktiv für die politische Teilhabe von Frauen ein und kämpfte gegen Diskriminierung und Sexismus in der Politik.

Offenbecks politisches Erbe spiegelt sich auch in ihrer Arbeit als Autorin und Vortragende wider. Sie hat zahlreiche Artikel und Bücher zu Themen wie Frauenpolitik, Sozialpolitik und Gleichstellung veröffentlicht und tritt regelmäßig bei Veranstaltungen und Konferenzen auf, um ihre Ideen und Visionen zu teilen.

Trotz ihrer vielfältigen Verdienste und ihres Engagements für die Sozialdemokratie blieb Jolanda Offenbeck eine bescheidene und bodenständige Persönlichkeit, die sich ihr Leben bis zu ihrem Tod am 25. Mai 2000 für eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft einsetzte.

Quellen:

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