Mit großem Bedauern wurde das überraschende Ableben von Heidemarie Uhl zur Kenntnis genommen. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb die Steirerin 66-jährig.
„Heidemarie Uhl war eine Zeithistorikerin, die große Leistungen bei der Erinnerungskultur und der zeitgemäßen Denkmalpflege erbracht hat. Mit ihrer kritischen und zugleich weltoffenen Sicht hat sie Herausragendes zur Aufarbeitung unserer Geschichte geleistet“, sagt der Vorsitzende der SPÖ-Bundesbildungsorganisation, LAbg. Gerhard Schmid, tief betroffen vom Ableben der renommierten Zeithistorikerin Heidemarie Uhl.
SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan betont: „Uhl war eine Inspiration für viele nachkommende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie beachtete auch immer die europäische Ebene bei nationalen Entwicklungen der Gedenkkultur. Ihr Interesse richtete sich auf die militärischen und zivilen Opfer des Krieges, ungeachtet ihrer nationalen Zugehörigkeit. Nicht Herrscher, Feldherren und Kriegshelden, sondern ‚ordinary men‘ wurden in privaten Bildern, Tagebüchern, Briefen und anderen autobiographischen Dokumenten präsentiert.“
Für ihre Arbeiten wurde sie 1999 mit dem vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung alle zwei Jahre verliehenen und vom Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung initiierten „Victor Adler-Staatspreis für Geschichte sozialer Bewegungen“ für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Sozial- und Kulturhistoriographie. 2018 erhielt sie zudem das „Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien„.