Franz Kafka gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Die Werke des deutschsprachigen, in Prag gebürtigen Dichters sind von internationalem Rang. Romane wie „Der Prozeß“ oder „Das Schloß“ und Erzählungen wie „Die Verwandlung“ sind alptraumhafte Parabeln über vergebliches Streben und menschliches Scheitern. Heute jährt sich zum 140. Mal sein Geburtstag.
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 dem Ehepaar Hermann Kafka (1852–1931) und Julie Kafka, geborene Löwy (1856–1934) geboren, die beide bürgerlichen jüdischen Kaufmannsfamilien entstammten.
Er studierte an der Deutschen Universität Prag Chemie, Germanistik und Jus (Dr. jur. 1906). Ab 1904 schrieb er Kurzgeschichten und Romane, arbeitete jedoch bei einer Prager Versicherungsgesellschaft. Seinen Dienst als Versicherungsangestellter bezeichnete er als „Brotberuf“. Außerhalb seines Dienstes solidarisierte er sich politisch mit der Arbeiterschaft. Auf Demonstrationen, denen er als Passant beiwohnte, trug er eine rote Nelke im Knopfloch. Zu seinem Arbeitsleben vermerkt Kafka in einem Brief: „Über die Arbeit klage ich nicht so, wie über die Faulheit der sumpfigen Zeit“. Der „Druck“ der Bürostunden, das Starren auf die Uhr, der „alle Wirkung“ zugeschrieben wird, und die letzte Arbeitsminute als „Sprungbrett der Lustigkeit“ – so sah Kafka den Dienst. An Milena Jesenská schrieb er: „Mein Dienst ist lächerlich und kläglich leicht […] ich weiß nicht wofür ich das Geld bekomme“.
Kafka hatte in seiner Studienzeit in Prag einen konstanten Kreis etwa gleichaltriger Freunde, der sich während der ersten Universitätsjahre bildete (Prager Kreis). Neben Max Brod waren dies der spätere Philosoph Felix Weltsch und die angehenden Schriftsteller Oskar Baum und Franz Werfel. Brod war der erste, der Kafkas Genie frühzeitig erkannte und förderte und seinem Freund die erste Buchpublikation beim jungen Leipziger Rowohlt Verlag vermittelte. Als Kafkas Nachlassverwalter verhinderte Brod gegen dessen Willen die Verbrennung seiner Romanfragmente.
1917 wurde bei Franz Kafka Lungentuberkulose festgestellt, die Krankheit begleitete ihn bis zu seinem Tod. Er starb am 3. Juni 1924 an Kehlkopftuberkulose im Sanatorium Kierling bei Klosterneuburg. Begraben wurde er auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Prag-Strašnice.
Kafkas Werke werden zum Kanon der Weltliteratur gezählt. Zu Kafkas Werken gehören (postum veröffentlicht) „Der Prozeß“ (1925), „Das Schloß“ (1926) und „Amerika“ (1927) sowie Erzählungen (unter anderem „Der Heizer“, 1913; „Die Verwandlung“, 1916; „Die Strafkolonie“, 1919; „Ein Hungerkünstler“, 1924).
Seine Art der Schilderung von ungewöhnlichen Situationen wird gelegentlich mit dem eigens gebildeten Adjektiv „kafkaesk“ beschrieben.
Nach dem Autor wurden 1956 die Kafkastraße und 1984 der Kafkasteg im 2. Wiener Gemeindebezirk benannt.
Quelle: https://franz-kafka.eu/