Solidarische Bildung stärken und politisch verankern
Die SPÖ Bundesbildung ist im regelmäßigen Austausch mit Bildungsorganisationen diverser sozialdemokratischer Schwesterparteien, so auch der SPD und ihrer Bildungsorganisation Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB). Diese kam am 13. Dezember 2025 zu ihrer turnusmäßigen Bundeskonferenz im Willy-Brandt-Haus zusammen. Im Mittelpunkt stand das Thema Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Ziel der AfB ist es, Bildungserfolg künftig deutlich stärker von sozialer Herkunft und dem Elternhaus zu lösen und allen Kindern und Jugendlichen faire Bildungschancen zu ermöglichen.
Neue Führungsstruktur: Doppelspitze gewählt
Erstmals in ihrer über hundertjährigen Geschichte entschied sich die AfB für eine Doppelspitze im Vorsitz. Zu Co-Vorsitzenden wurden Meike Jensen (Hamburg) und Ralph Leipold (Thüringen) gewählt.
Der neue Bundesvorstand setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen. Stellvertretende Vorsitzende sind Dagmar Brunsch (Niedersachsen) und Alessandro Novellino (Rheinland-Pfalz). Als Beisitzende gehören dem Vorstand Heidi Irlenbusch (Nordrhein-Westfalen), Nadja Koszudowski (Niedersachsen), Fabian Reichardt (Schleswig-Holstein) und Leiv-Erik Zimdars (Saarland) an.
Die neue Führung versteht sich als handlungsstarkes Team, das die bildungspolitischen Positionen der AfB aktiv in die Arbeit der SPD einbringen will. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei die Mitarbeit am neuen Grundsatzprogramm der Partei sein.
Bildungsgerechtigkeit als politischer Auftrag
Die Konferenz machte deutlich, dass eine gerechte Bildungspolitik evidenzbasiert gestaltet werden muss. Die weiterhin starke Abhängigkeit von Bildungserfolg und sozialer Herkunft wurde kritisch diskutiert. Internationale Studien, die das deutsche Bildungssystem als besonders ungleich beschreiben, unterstreichen aus Sicht der AfB den dringenden Reformbedarf.
Im Zentrum steht das Ziel, Chancengleichheit strukturell zu sichern und Bildungsungleichheiten nachhaltig abzubauen.
Namensänderung beschlossen
Mit großer Mehrheit beschloss die Bundeskonferenz eine Namensänderung: Künftig soll die AfB unter dem Namen
„SPD Bildung – Arbeitsgemeinschaft für Bildung“ auftreten, kurz „SPD Bildung“.
Die neue Bezeichnung soll die politische Zuordnung klarer machen, die Sichtbarkeit der Arbeitsgemeinschaft erhöhen und Verwechslungen ausschließen. Die Umsetzung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung des Parteivorstands.
Inhalte und Anträge
Neben der Vorstandswahl befasste sich die Bundeskonferenz mit einem Leitantrag sowie 29 weiteren Anträgen zu bildungspolitischen Themen. Der Leitantrag mit dem Titel
„Solidarische Bildung für eine zukunftsfähige Gesellschaft – Zur dringenden Erforderlichkeit von Bildungsreformen in Deutschland“
wurde intensiv beraten und zur Überarbeitung an den Bundesvorstand überwiesen. Eine erneute Befassung ist im nächsten Bundesausschuss vorgesehen.
Begleitveranstaltung und Ausblick
Bereits am Vorabend der Konferenz hatte eine öffentliche Veranstaltung unter dem Titel
„Bildungsungleichheit bekämpfen – Systeme verändern, Chancen sicherstellen“
wichtige Impulse für die weitere Arbeit geliefert.
Die Bundeskonferenz war geprägt von engagierten Debatten und großem Beteiligungswillen. Der neue Bundesvorstand dankt den Delegierten und Landesverbänden für ihre aktive Mitarbeit und blickt zuversichtlich auf die kommenden zwei Jahre gemeinsamer bildungspolitischer Arbeit.
Quelle: https://www.spd.de/service/pressemitteilungen/detail/news/solidarische-bildung-fuer-eine-zukunftsfaehige-gesellschaft-in-politik-und-neuem-grundsatzprogramm-verankern-/21/12/2025-1
Titelbild: (c) SPD Afb bzw SPD Bielefeld: Arbeitsgremien