8. April 2025: Fritz Molden: Ein Leben für Widerstand und Erinnerung

Am 8. April 1924 wurde Fritz Molden in Wien geboren. Heute, am 101. Jahrestag seiner Geburt, gedenken wir einem Mann, der nicht nur als herausragender Verleger und Journalist bekannt war, sondern auch als ein bedeutender Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Regime in Österreich.

Molden wuchs in einer Zeit auf, die von politischer Instabilität und sozialer Unruhe geprägt war. Als junger Mann erlebte er hautnah die Machtergreifung der Nationalsozialist*innen in Österreich im Jahr 1938. Entschlossen, sich dem Unrecht entgegenzustellen, schloss er sich dem Widerstand an und beteiligte sich aktiv an Untergrundaktivitäten gegen das Regime.

Seine Widerstandstätigkeit brachte ihn jedoch auch in große Gefahr. Im Jahr 1944 wurde er von den Nationalsozialist*innen verhaftet und in das berüchtigte Gestapo-Gefängnis in der Wiener Morzinplatzgasse gebracht. Dort erlitt er Folter und Misshandlungen, blieb aber standhaft und schwieg über seine Mitstreiter*innen und Aktivitäten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte Molden sein Engagement für eine demokratische und freie Gesellschaft fort. Er wurde zu einem führenden Verleger und gründete den Molden Verlag, der sich schnell zu einem wichtigen Sprachrohr für die österreichische Literatur und Kultur entwickelte. Molden selbst war ein Verfechter der Meinungsfreiheit und setzte sich vehement für die Veröffentlichung von Werken ein, die sich kritisch mit der österreichischen Geschichte und Identität auseinandersetzten.

Darüber hinaus engagierte sich Molden stark für die Erinnerungskultur in Österreich. Als Überlebender des nationalsozialistischen Terrors war es ihm ein besonderes Anliegen, die Gräueltaten der Vergangenheit niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. Er war maßgeblich an der Errichtung von Denkmälern und Gedenkstätten beteiligt, die an die Opfer des Holocaust erinnern und zur Aufarbeitung der österreichischen Geschichte beitragen.

Fritz Molden verstarb im Jahr 2014 im 90. Lebensjahr, doch sein Vermächtnis lebt weiter. Anlässlich seines 101. Geburtstags ehren wir nicht nur einen herausragenden Journalisten und Verleger, sondern auch einen mutigen Widerstandskämpfer und unermüdlichen Verfechter der Erinnerungskultur. Möge sein Einsatz für Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit uns stets ein Vorbild sein.

Quellen:

  1. „Fritz Molden explodiert vor Tatentrieb“ – Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
  2. „Fritz Molden“ – Homepage der Universität Wien
  3. „Fritz P. Molden (1924-2014)“ – Denkmal Wien
  4. „Fritz Molden (1924-2014)“ – Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
  5. „Fritz Molden“ – Geschichtewiki Wien

Bild: Von Michael Thurm – https://www.flickr.com/photos/farbfilmvergesser/4912806370/sizes/o/in/photostream/, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11612022

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