Anna Altmann, geborene Urbantschky (17. November 1851–1937), war eine bedeutende Persönlichkeit in der Arbeiterinnenbewegung. Ihre Lebensgeschichte spiegelt die Herausforderungen und den Einsatz für die Rechte von Arbeiterinnen in dieser Zeit wider.
Frühes Leben und politische Aktivitäten:
Anna Altmann entstammte einem sehr armen Elternhaus und begann bereits im Alter von fünfeinhalb Jahren in einer Fabrik zu arbeiten. Diese frühen Erfahrungen prägten sie und führten zu ihrer politischen Aktivierung. In ihrem autobiographischen Text „Aus dem Leben eines Proletarierkindes“, veröffentlicht 1895 im „Buch der Jugend: für die Kinder des Proletariats“, beschrieb sie ihre Lebensgeschichte und ihre frühe politische Sensibilisierung.
Politische Engagementshöhepunkte:
Im Jahr 1889 wurde sie als Delegierte zum Parteitag nach Hainfeld gewählt, jedoch von den Wiener Genossen aufgrund ihres Geschlechts abgelehnt. Trotzdem ließ sie sich nicht entmutigen und setzte ihre Bemühungen fort. Ein herausragender Moment war ihre Rede bei der Gründung des Arbeiterinnen-Bildungsvereins in Wien im Jahr 1890, die einen wichtigen Beitrag zur Entstehung einer Arbeiterinnenbewegung leistete.
Aufbau von Frauenorganisationen:
Anna Altmann setzte sich entschieden für die Rechte der Arbeiterinnen ein. Sie organisierte 1893 eine öffentliche Frauenversammlung in Bensen und spielte eine Schlüsselrolle bei der Bildung von Frauenorganisationen. Ihr Engagement trug dazu bei, das Bewusstsein der Arbeiterinnen für ihre Klassenlage zu stärken.
Spätere Jahre und politischer Erfolg:
Ihr langfristiges Ziel war die Gleichberechtigung der Frauen als vollwertige Staatsbürgerinnen. Bis zum Jahr 1912, als sie in „Blätter und Blüten“ schrieb, waren in ganz Österreich Frauenorganisationen gewachsen, die die Interessen der Arbeiterinnen vertraten. Anna Altmann war Mitglied des Landesagitationskomitees von Böhmen und schuf zahlreiche Frauenorganisationen.
Quellen:
Die Informationen stammen aus dem autobiographischen Text von Anna Altmann, insbesondere aus „Aus dem Leben eines Proletarierkindes“ und „Blätter und Blüten“. Die Zitate wurden aus dem „Gedenkbuch 20 Jahre Arbeiterinnenbewegung“ im Auftrag des Frauenreichskomitees herausgegeben von Adelheid Popp (Wien, 1912) entnommen.
Lebensgeschichte Anna Altmanns:
Die Lebensgeschichte von Anna Altmann ist in der Sammlung „Ariadne“ der Österreichischen Nationalbibliothek verfügbar. Link zur Lebensgeschichte Anna Altmanns