Unter der Bezeichnung „Käthe Leichter-Staatspreis“ wurden seit 1991 Expertinnen ausgezeichnet, die sich mit Frauen- und Geschlechterforschung sowie Gleichstellung in der Arbeitswelt auseinandersetzen. Käthe Leichter ist eine der wichtigen Pionierinnen der Frauenforschung und Gründerin des Frauenreferates in der Arbeiterkammer Wien. Sie wurde 1942 von den Nationalsozialisten ermordet. Im Jahr 2022 ist ihr Name aus dem Frauen-Staatspreis gestrichen worden. Der Antrag der SPÖ, den Käthe Leichter-Staatspreis mit sofortiger Wirkung wieder zu vergeben, ist vergangene Woche gestern im Nationalrat einstimmig beschlossen worden.
Käthe Leichter wurde am 17. Dezember 1895 in Wien, Österreich, geboren. Sie wuchs in einer sozialdemokratischen Familie auf, was ihren späteren Aktivismus stark beeinflusste. Nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre und Soziologie an der Universität Wien engagierte sie sich früh in der Arbeiterbewegung und wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP).
Während der Ersten Republik Österreich (1918-1934) spielte Käthe Leichter eine wichtige Rolle in der Frauenbewegung und setzte sich für die Rechte der Arbeiterinnen ein. Sie war eine der treibenden Kräfte hinter der Gründung des „Frauenreferats“ der Arbeiterkammer, das sich für die Interessen der weiblichen Arbeitnehmer einsetzte.
Mit dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland 1938 geriet Käthe Leichter aufgrund ihres politischen Engagements und jüdischen Hintergrunds in Gefahr. Sie wurde verhaftet und später ins KZ Ravensbrück deportiert, wo sie ermordet wurde.
Käthe Leichter hinterließ ein beeindruckendes Erbe und wird als eine der bedeutendsten sozialdemokratischen Aktivistinnen Österreichs in Erinnerung behalten.
Quelle: https://www.dasrotewien.at/artikel/kaethe-leichter-eine-aktivistin-ihrer-zeit