28. August 2023: Vorankündigung zum 28. September 2023, 10:30 bis 20:00: Tag der offenen Tür des WIFAR

Liebe Freund*innen des WIFAR, wir laden ein zum

Tag der offenen Tür am 28. September 2023, 10:30 bis 20:00.

Im Jänner diesen Jahres haben wir entschieden, uns bei der Aktion des BMKOES und der EU mit dem Titel „Kulturerbe digital“ , deren Ziel es ist, das kulturelle Erbe durch die Digitalisierung nachhaltig zu bewahren und für alle kostenlos  im Internet zur Verfügung zu stellen, mit dem Titel

LATERNA MAGICA zu bewerben. Unser Projekt wurde angenommen. 

Das Projekt:

Das WIFAR hat in seinen Beständen  vor allen Dingen Filme, die ab den frühen 1930er Jahren einerseits der Information der Arbeiterinnen und Arbeiter dienten, aber auch der Propaganda, siehe „Mr. Pims Reise nach Europa“. Die Diavorträge ab dem Jahr 1923 konnten bislang nicht bearbeitet werden. Die Dias sind aus Glas und sehr gut erhalten. Nicht erhalten sind jedoch die Papierunterlagen, mit deren Hilfe die Vortragenden diese Dias kommentieren konnten. Einige der alten technische Geräte, mit denen diese Dias zu besichtigen waren, haben wir im Archiv.

Durch die Teilnahme an dem Projekt „Kulturerbe digital“ haben wir die Mittel erhalten, die notwenigen technischen Geräte und Speichermedien anzuschaffen um die Arbeit durchzuführen.

Die soziale Lage am Beginn des 20. Jahrhunderts:

Die Einhaltung der im Jahre 1869 eingeführten achtjährigen Schulpflicht war durch die  schlechte soziale und wirtschaftliche Situation der  Bevölkerung  nicht durchzusetzen, viele Kinder mussten arbeiten um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Geregelt war nur, dass Kinder unter zehn Jahren nicht arbeiten und die zehn bis vierzehnjährigen  nur eine beschränkte Anzahl von Stunden beschäftigt werden durften.

Die Hilfe zur Selbsthilfe: Arbeiterbildungsvereine:

In diesen schweren Zeiten haben die Arbeiterbildungsvereine damit begonnen,  den Arbeiterinnen und Arbeitern entscheidend dabei zu helfen, ihrer schrecklichen Lebenssituation zu entkommen. Wichtig war dafür die Vermittlung von Bildung, um den sozialen Aufstieg der vielen, im Elend lebenden Menschen zu ermöglichen. Die Mühe, die Arbeiterinnen und Arbeiter auf sich genommen haben, nach der  anstrengenden Arbeit noch Bildung zu erwerben, hat sich gelohnt. Vor allem in der Ersten Republik war im Rahmen des sozialen Experiments im Roten Wien zum Aufstieg der Arbeiter*innenklasse die Vermittlung von Bildung das wichtigste Programm.  

Unsere Dias:

Diese Diavorträge, die wir nun im Rahmen der Aktion „Kulturerbe digital“  für die Nachwelt erhalten, waren ein wichtiger Arbeitsbehelf für die Vortragenden in den Arbeiterbildungsvereinen.  Diese bemühten sich, den schwer arbeitenden Menschen die bürgerliche Bildung nahezubringen, aber auch politische Bildung. Digitalisiert haben wir bis jetzt unter anderem die Lichtbildervorträge über den Volksdichter Ferdinand Raimund und Victor Adler, den ersten Vorsitzenden der SDAP.

Wir sind sehr stolz darauf, ein Teil des Projektes „Kulturerbe digital“ zu sein und die großen Leistungen der Arbeiterbildungsvereine durch unsere Arbeit entsprechend zu würdigen.

Am Tag der offenen Tür werden wir euch etliche unserer neuen, alten Diavorträge vorführen können.

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