5. März 2025: 154. Geburtstag von Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg wurde am 5. März 1871 in Zamość (Kongresspolen) geboren und starb am 15. Januar 1919 in Berlin. Sie war eine marxistische Theoretikerin, Publizistin, Revolutionärin und Mitbegründerin der KPD.

Aufgewachsen in einer wohlhabenden jüdischen Familie, zeigte Luxemburg früh außergewöhnliche sprachliche und intellektuelle Begabungen. Sie erhielt eine umfassende humanistische Bildung und beherrschte mehrere Sprachen. Bereits als Jugendliche beschäftigte sie sich mit sozialistischen Ideen und war früh in oppositionellen Kreisen aktiv. Aufgrund ihrer politischen Aktivitäten und einer drohenden Verfolgung durch die zaristischen Behörden emigrierte sie 1889 in die Schweiz.

In Zürich, damals eine der wenigen Universitäten Europas, die Frauen zuließ, studierte sie Philosophie, Geschichte, Staatswissenschaften und Mathematik. 1897 promovierte sie mit einer Arbeit über die industrielle Entwicklung Polens und war damit eine der ersten Frauen in Europa mit einem Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften. Während ihres Studiums knüpfte sie enge Kontakte zur sozialistischen Bewegung und wurde eine führende Stimme der polnischen Arbeiterbewegung.

1893 war sie Mitbegründerin der Sozialdemokratie des Königreichs Polen (SDKP), die sich gegen den polnischen Nationalismus und für eine enge Zusammenarbeit mit der internationalen Arbeiterbewegung aussprach. Sie vertrat die Ansicht, dass die polnische Unabhängigkeit im kapitalistischen System keinen Fortschritt für die Arbeiterklasse bringen würde. Dies brachte sie in Konflikt mit nationalistischen Strömungen innerhalb der sozialistischen Bewegung.

1898 zog Luxemburg nach Deutschland, um sich der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) anzuschließen. Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, heiratete sie den deutschen Sozialisten Gustav Lübeck. Sie engagierte sich rasch in der innerparteilichen Debatte und wurde eine der führenden Vertreterinnen des linken Flügels der SPD. In der sogenannten „Revisionismusdebatte“ setzte sie sich entschieden gegen die reformistische Strömung um Eduard Bernstein ein, der argumentierte, dass der Sozialismus durch schrittweise Reformen erreicht werden könne. Luxemburg hingegen vertrat die Ansicht, dass ein revolutionärer Umsturz notwendig sei.

Ab 1907 lehrte sie an der SPD-Parteischule in Berlin und unterrichtete Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie. Sie publizierte zahlreiche Schriften und entwickelte eine Theorie des Massenstreiks als politisches Kampfmittel. Ihre Schriften über die Dynamik des Kapitalismus und die Rolle der Arbeiterklasse zählen bis heute zu den wichtigen Beiträgen der marxistischen Theorie.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 stellte sich Luxemburg entschieden gegen die Kriegspolitik der SPD, die den Kriegskrediten im Reichstag zugestimmt hatte. Sie sah den Krieg als Ausdruck des imperialistischen Kapitalismus und forderte stattdessen eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft. Zusammen mit Karl Liebknecht gründete sie die Spartakusgruppe, die später zur Keimzelle der KPD wurde. Aufgrund ihrer antimilitaristischen Haltung wurde sie mehrfach inhaftiert, unter anderem zwischen 1915 und 1918. In dieser Zeit verfasste sie zahlreiche theoretische Schriften, darunter Die Krise der Sozialdemokratie (1916), in der sie die Politik der SPD scharf angriff.

Nach ihrer Freilassung im November 1918 wurde sie eine der führenden Figuren der revolutionären Linken in Deutschland. Gemeinsam mit Karl Liebknecht gründete sie am 1. Januar 1919 die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Sie setzte sich für eine sozialistische Räterepublik ein, lehnte jedoch den Terror und die Diktatur einer Partei ab. Ihr berühmter Satz „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“ stammt aus dieser Zeit und drückt ihr Verständnis einer demokratischen sozialistischen Gesellschaft aus.

Während des sogenannten Spartakusaufstands im Januar 1919 kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen revolutionären Gruppen und den Regierungstruppen der SPD-geführten Reichsregierung unter Friedrich Ebert. Luxemburg und Liebknecht waren selbst nicht direkt an der Organisation des Aufstands beteiligt, unterstützten jedoch die revolutionären Bestrebungen. Am 15. Januar 1919 wurden beide in Berlin von Freikorpssoldaten verhaftet, misshandelt und ermordet. Luxemburgs Leichnam wurde in den Landwehrkanal geworfen, wo er erst Monate später gefunden wurde.

Trotz ihres frühen Todes bleibt Rosa Luxemburg eine zentrale Figur der sozialistischen Bewegung. Ihre Schriften und Ideen beeinflussen bis heute linke und sozialistische Strömungen weltweit. In Berlin erinnern der Rosa-Luxemburg-Platz und eine U-Bahn-Station an ihr Wirken. Ihr Konzept des demokratischen Sozialismus bleibt eine der wichtigsten Alternativen sowohl zu reformistischen als auch zu autoritären Modellen des Sozialismus.

Quellen:

https://www.dasrotewien.at/

https://de.wikipedia.org/

Foto:

https://de.wikipedia.org/ – Lizenz gemeinfrei

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